Weiterhin überdurchschnittlich hohe Temperaturen

Die seit Anfang vergangener Woche andauernde stabile und trockene Hochdrucklage ist nun zu Ende. Die Pflanzen haben unter der Trockenheit gelitten, den Himbeeren im Garten war es zuträglich 😉 Die Tageshöchsttemperaturen an meiner Messstation in Thenneberg lagen durchwegs im hochsommerlichen Bereich, ab dem Wochenende sogar knapp über 30°C. Dank der klaren und jahreszeitlich bedingt längeren Nächten sanken die Temperaturen häufig auf hohe einstellige Werte. Der Tagesgang der Temperatur lag in den letzten Tagen zwischen 20K und 22K!

 

Heute Mi greift aus W eine Kaltfront auf die Ostalpen über und erreicht am Abend auch den O. An ihrer Vorderseite gelangen nochmals warme, labil geschichtete und damit schaueranfällige Luftmassen in die östlichen Gebiete Österreichs.  Die Schauer breiten sich im Tagesverlauf von W nach O mit spürbarer Abkühlung aus.

Die Kaltfront verwellt  über den Ostalpen.  Der morgige Do gestaltet sich unbeständig und vormittags verbreitet noch regnerisch. Am Nachmittag trocknet es von N ab.

Wechselhaft und abgesehen von lokalen Schauern über dem Bergland und im S  verläuft der Fr.

Zwischenhocheinfluss mit einem Sonne-Wolken-Mix und neuerlichem Anstieg der Temperatur auf sommerliches Niveau setzt sich am Wochenende durch.

Ab kommenden Wochenbeginn erfolgt tendenziell der Übergang zu einem zyklonal geprägten Wettercharakter. Mit der von SW auf WSW drehenden Strömung gelangt etwas kühlere aber feuchte Atlantikluft zu den Ostalpen. Insgesamt bleibt aber das überdurchschnittlich hohe Temperaturniveau bestehen.

 

Ensemblerechnungen der letzten 4 GFS-Modellläufe für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“:

 

Exemplarisch die simulierte, aber nicht in Stein gemeißelte Geopotential-/Druckstruktur vom aktuellen GFS-Modelllauf für kommenden Wochenbeginn (Di):

4 Gedanken zu „Weiterhin überdurchschnittlich hohe Temperaturen“

  1. Danke für die Antwort Oliver,
    nun habe ich mal so ein paar alte Bauernweisheiten zum Septemberwetter gefunden.

    Die erstere deutet vielleicht auch auf eine Omegawetterlage hin:

    „Ist es am 1. September schön,
    wirds bis zum letzten so weitergehn“.

    „Der September trocknet die Brunnen aus oder reißt die Brücken fort“.

    Dieses Szenario spielt sich ja gerade ab, bei uns die Dürre und in Griechenland und Lybien die Fluten.

    Aus einem englischen Naturtagebuch, welches Wetter-und Naturbeobachtungen aus Mittelengland um 1906 beschreibt entnehme ich: 1. September. Der heißeste Tag, den wir bis jetzt hatten und schon der dritte sonnige Tag ….
    Also auch hier so eine stabile und trockene Septembergeschichte und das in Mittelengland.

    Scheinbar ist der September schonmal bekannt für seine Trockenheit, doch in diesem Ausmaß wie hier im Osten Österreichs habe ich das nicht in Erinnerung. Ich nenne diese stabilen Hochdrucklagen persönlich „Monsterhochs“ und wenn der Wetterbericht dann von Störungszonen schreibt, weil mal kurz Regen kommt, werd ich richtig sauer. Dass die sich nicht mal neutral ausdrücken können und ganz auf die Freizeitfreuden abzielen, schrecklich.
    LG von Anette

  2. Ich kam letzten Sonntag aus Vancouver zurück und staunte dort über die vielen ausgedörrten Vorgärten, die man nicht bewässern durfte und eine Prämie bekommt, wenn man den verbranntesten Rasen hat. Die vielen Seen waren weit zusammengeschrumpft – trotzdem sahen die mächtigen Regenwälder British Columbias mit ihren Baumgiganten allesamt sehr durchsättigt aus. Als ich dann in Schwechat landete traf mich der Schreck. Schon aus dem Flugzeug beim Landeanflug sah ich die buchstäblich verbrannte Erde – und das was ich auf der Fahrt durchs Wiener Becken sah, toppte all die verdorrte Vegetation von Vancouver Island. Tagelang über 30 Grad hier im Hitze-Hexenkessel des Wiener Beckens sind mir doch nun schon unerträglich und unheimlich. Solche Sommer kenne ich nur aus Vorderasien.
    LG von Anette

    1. Ja, leider Anette. Bemerkenswert ist, dass die Niederschlagsmengen (beispielsweise von der Hohen Warte) sogar Regenüberschüsse des Sommers aufweisen! Wobei der Hauptteil im Juni gefallen ist. Danach gab es nur gar keine großen „große“ Regenereignisse über 20 Liter mehr. Bei gleichzeitig hohen Temperaturüberschüssen hat die Vegetation alles verfügbare Wasser aus dem Boden aufgesaugt. Gleichzeitig war es oft auch windig was die Böden weiter vertrocknen ließ. Der Gesamteindruck (auch) dieses Sommers ist daher Dürre. Wer aufmerksam durch den Wald geht, wird beobachten, dass die Bäume schon beginnen Laub abzuwerfen.

    2. Hallo unbekannte Anette! Das soll keinesfalls ein Vorwurf sein, wir waren selbst mit der ganzen Familie heuer in Irland, versteh mich da bitte nicht falsch. Aber unsere Reisefreudigkeit leistet einen nicht unerheblichen Beitrag zu dem Wahnsinn auf den wir zusteuern, Entsetzen über die Folgen ist eher die falsche Reaktion. Eigentlich sollten wir alle auf der Straße kleben oder zumindest mit Transparenten vorm Parlament stehen. Ich fahr auch noch Motorrad, ein sehr unangebrachtes Vergnügen. Soll heissen, wir müssen uns alle an der Nase nehmen. Liebe Grüße und nichts für ungut, Peter

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