Die Rekordwärme ist spätwinterlicher Kälte gewichen

Der ungewöhnlich warme sommerliche Wetterabschnitt ist mit dem vergangenen Wochenende zu Ende gegangen. Im Vorfeld der erwarteten Kaltfront entwickelten  sich gestern  Mo die ersten Gewitter dieses Jahres. Mit der Kaltfront kühlte es in der Nacht auf heute Di an meiner Messstation in Thenneberg auf 3,7°C ab. Die SFG sank auf 550m, oberhalb von 750m bildete sich eine geschlossene Schneedecke (siehe Fotosequenz am Beitragsende).
Ein Langwellentrog, der vom Nordmeer bis ins Mittelmeer reicht, hat nun das Mittelmeerhoch, das für die extrem warmen Luftmassen im Ostalpenraum verantwortlich war, verdrängt. Anstelle dessen gelangen die Alpen an die Ostflanke eines sich bis Island/Ostgrönland aufwölbenden Atlantikhochs.
Damit stellt sich die Zirkulation völlig um: S/SW-Lagen werden von NW/N-Lagen abgelöst. Die warme subtropische Luft der ersten Aprilhälfte wird ersetzt durch polare Kaltluftmassen.
Lagen die Temperaturen in der ersten Aprilhälfte zeitweise um 10 K bis 15 K über dem Klimamittel, so sinken sie nun um 10 K unter die für die Jahreszeit normalen Durchschnittstemperaturen.

Aus meteorologischer Sicht ist dies eine durchaus „normale“ Wetterentwicklung für den Monat April, in dem die polaren Kaltluftmassen durch meridionale Zirkulation nach S vorstoßen und im Gegenzug Platz machen für wärmere Luftmassen aus südl. Breiten. Erst durch diesen Luftmassenaustausch wird der arktische Sommer möglich.

Durch die polare Kaltluft, die bis über das kommende Wochenende hinaus in mehreren Staffeln die Ostalpen erreicht, steigt auch die Gefahr von Frostschäden für Vegetation/Obstkulturen. Solange die Luftmasse vom Wind gut durchlüftet bleibt und eine schützende Wolkenschicht die Abstrahlung abschwächt ist in den Niederungen kein Frost zu erwarten. Einige Grade unter dem Gefrierpunkt sind jedoch möglich, wenn der Wind nachlässt und die Wolken auflockern.
In höheren Gebieten, in denen sich eine Schneedecke bilden konnte, sind Frostnächte ziemlich sicher.
Wenn die aktuellen Modellsimulationen bestätigt werden, könnte die unterkühlte Wetterphase bis zum letzten Aprilwochenende anhalten. Details dazu mit einer synoptischen Analyse der Wetterlage folgt!

Nachfolgend Bilder aus dem oberen Triestingtal vom zu Ende gehenden sommerlichen Wetterabschnitt am Wochenende und den winterlichen Eindrücken während einer Hocheckwanderung heute Di:

            

 

Regenbogen nach dem gestrigen Gewitter:

 

Winterliche Wanderung auf das Hocheck am heutigen DI:

2 Gedanken zu „Die Rekordwärme ist spätwinterlicher Kälte gewichen“

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