Alle Beiträge von Franz

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Große Ötscherüberschreitung

Der Ötscher ist nach Schneeberg und Rax mit seinen 1893m Höhe der dritthöchste Berg Niederösterreichs. Durch seine freistehende Lage im SW des Bundeslandes ist er von allen Seiten weithin sichtbar:
breit und mächtig vom nördlichen Alpenvorland und der südlich gelegenen  Mariazellergegend, als spitzer Kegel von Osten – wie z.B. vom Hocheck – und Westen.

Im Rahmen einer einzigartigen und abwechslungsreichen Tour habe ich den Großen Ötscher in seiner vollen Länge über seinen aussichtsreichen Kamm von Osten nach Westen überschritten.
Total gegensätzlich gestaltete sich der Rückweg über die  Ötschergräben, dem „Grand Canyon Österreichs„. Schattige Schluchten, eingeschnittene Flussläufe, Wasserfälle  und herbstlich verfärbte Wälder im wechselnden Licht sorgten auf der langen Bergauf/Bergab-Strecke  für gewaltige Eindrücke.

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Das ruhige Herbstwetter mit Sonne und Nebel dauert an

Bis über das Allerheiligenwochenende hinaus bleibt der Ostalpenraum im Einflussbereich eines kräftigen Hochdruckgebietes mit Kern  über Osteuropa.
Ein atlantischer Trogvorstoß im Laufe des Mi führt nur vorübergehend zu Störungseinfluss mit Schwerpunkt im Westen und Süden. Vor allem am Do werden im Bergland und an der Alpensüdseite nennenswerte Niederschläge auftreten; an der Alpennordseite und im Osten mit Föhn hohe Bewölkung.
Ab Fr Fortsetzung des herbstliches Hochdruckwetters.
Nach derzeitigen Modellrechnungen stehen die Chancen auf Nebelauflösung und Sonne in den Niederungen zum Allerheiligenwochenende recht gut  🙂

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Ruhiges nebelanfälliges Herbstwetter ante portas

Nach Abzug einer schwachen Störung im Verlauf des heutigen Fr stellt sich über das verlängerte Wochenende österreichweit  das erwartete Hochdruckwetter ein, das am So durch eine schwach wetterwirksame  Kaltfront mit spürbarem Temperaturrückgang im Bergland etwas beeinträchtigt wird.
Nach Nebelauflösung und oberhalb der Nebelfelder gibt es zumindest am Sa und Mo nur hohe Wolkenfelder bei angenehmen Temperaturen und tagsüber viel Sonne.

Ab kommenden Di geraten die Ostalpen an der Vorderseite eines atlantischen Troges in eine föhnige S-Strömung. Im Bergland wird es dabei außerordentlich mild und recht sonnig mit einigen hohen Wolkenfeldern.
Niederschläge sind aus heutiger Sicht nicht zu erwarten. Die föhnige antizyklonal geprägte Südlage bleibt  voraussichtlich weit in die kommende  Woche erhalten.
Erst gegen Ende der kommenden Woche kündigt sich mit einer Mittelmeertiefentwicklung an der Alpensüdseite  Störungseinfluss mit Niederschlägen an.

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El Nino und seine Fernwirkung auf den europäischen Winter 2015/2016

Einige Zeichen für den kommenden Winter stehen auf KALT,  der noch unzureichend erforschte Fußabdruck des heurigen außergewöhnlich starken El-Nino Ereignisses mit dem enormen Wärmeüberschuss über dem Pazifik gibt aber große Rätsel auf.

Trotzdem wage ich mich als Hobbymeteorologe über dieses „heiße“ Thema, bei dem als Ergebnis Kälte und Schnee  herauskommen könnte.

Am 22.6. gab es anlässlich der eingetroffenen Schafskälte in diesem Blog meine ersten nicht ganz ernst zu nehmende Gedankenspiele zur möglichen Entwicklungen des Winters 2016.

Nachdem die erste Herbsthälfte unbeständig und etwas zu kühl verstrichen ist und dem Bergland bereits winterliche Verhältnisse brachte, werde ich  anhand von aktuellen „Entwicklungen zwischen Meeresboden und der Sonnenoberfläche“   meine erste sachliche Trendaussage zum Winter 2015/2016 herleiten.

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Langsame Abschwächung des Höhentiefeinflusses

Der KLT (abgeschlossenes Höhentief) lag gestern So über D.
Während sich in der feuchten Grundschicht häufig Hochnebel bildete, gab es auf den Bergen vorübergehende Wetterbesserung mit viel Sonne (Beitragsbild/ZAMG von gestern: Blick vom Sonnblick zum Großglockner).
Sogar auf den Bergen der niedrigen  Gutensteiner Alpen ließs sich gestern oberhalb von knapp 1000m die Sonne blicken (siehe  meinen gestrigen Bildbericht).
Heute Mo liegt der KLT nördlich von Westösterreich und verlagert sich etwas weiter südlich, als in meiner letzten Analyse beschrieben, langsam nach Osten. Dabei kommt es an seiner Rückseite bei NW-licher Anströmung  verbreitet zu Niederschlägen mit einer SFG (Schneefallgrenze) oberhalb 1000m. Im Osten vor allem am Nachmittag.
Am Di zweigeteiltes Österreich: während im Westen und Süden der Hochdruckeinfluss langsam zunimmt und Wolken mit sonnigen Abschnitte  wechseln, überwiegen an der Alpennordseite und nach Osten zu weiterhin trübe Verhältnisse. Die Niederschläge klingen im Verlauf des Tages ab.
Auch am Mi bleibt es alpennordseitig und im Osten hochnebelartig bewölkt, einiges an Sonne im Westen, Süden und im Bergland.

Ab der zweiten Wochenhälfte nimmt der Hochdruckeinfluss von Westen langsam zu. Am Rande des Hochs streifen  mit NW-licher Strömung  zunächst noch schwache Störungen den Norden und Osten.  Do  und Fr verlaufen voraussichtlich wechselhaft, windig aber deutlich milder als zuvor.

Am verlängerten Wochenende dürfte sich im gesamten Ostalpenraum schwacher Hochdruckeinfluss durchsetzen. Bei gradientenschwachen Verhältnissen steigt  jahreszeitlich bedingt die Wahrscheinlichkeit für die Ausbildung einer Inversionslage:
Nebel unten  🙁   Sonne und dünne hohe Wolken oben  🙂

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Unermüdlicher Kaltlufttropfen

Nach wie vor eiert der KLT über unseren Köpfen herum.
Umgeben von hohem Geopotential und höhenwarmer Luftmasse bleibt er bis Mitte kommender Woche eingesperrt über den zentralen Teilen Europas und beeinflusst dabei weiterhin Österreich.
Der trübe und kühle Wettercharakter  mit nur wenigen Sonnenfenstern bleibt uns über das Wochenende hinaus erhalten.  Die Niederschlagsanfälligkeit verlagert sich dabei in den kommenden Tagen von der Alpensüdseite an die Alpennordseite und den Westen.

Zur Erinnerung: am Anfang der Woche wanderte der KLT an der Südflanke des Skandinavienhochs von Polen über Deuschland nach Franklreich . Von dort  gelangte er über die Alpen bis Oberitalien, wo er seit vergangenen Mi ein kleines Bodentief über der Adria stützt (siehe Beitragsbild).
Nun führt sein launisches Treiben zu  einer Kehrtwendung in Richtung Norden nach D,  anschließend umrundet er Österreich entlang seiner Nordgrenze  bis Ungarn, wo er dann Mitte kommender Woche von der Frontalzone aufgenommen und in die Zirkulation eingebunden wird. Damit hat er sein launisches Eigenleben ausgehaucht und den Einfluss auf die Ostalpen beendet.

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Kaltlufttropfen kippt Umstellung der Großwetterlage

Wieder einmal ist es ein von den Modellen schwer erfassbarer Kaltlufttropfen, der sich nicht in die Karten schauen läßt und in den letzten Tagen für recht wankelmutige  Modellsimulationen sorgte.
Durch eine kleine Veränderung seiner Zugbahn ändert sich die von mir in meiner letzten Analyse skizzierte Entwicklung der GWL ab Wochenmitte gravierend.

Wie vorhergesagt gab es gestern Mo mit einem Zwischenhoch in der eingeflossenen trockenen Kaltluft einen sonnigen unterkühlten Herbsttag (Beitragsbild).
Bereits heute  Di setzt aufgrund der veränderten Verlagerung des KLT von Deutschland nach Frankreich die Zufuhr feuchtmilder Mittelmeerluft aus SW ein.
Die Folge: einfallender Hochnebelbildung ab Mitternacht  hat eine  Abstrahlung und den erwarteten Morgenfrost  verhindert. Die Tiefsttemperatur der vergangenen Nacht an meiner Messstation mit knapp unter 0° C wurde bereits vor Mitternacht erreicht.

EDIT 12:00: im Nebel unterhalb einer Inversion in ca. 1000m bildete sich ein dicker Raueisbelag.

2015-10-13 10.20.42-2

Weitere Bilder nach der synoptischen Wetteranalyse am Beitragsende!

In weiterer Folge wandert der KLT bis Mi  nach Oberitalien, verstärkt dadurch ein dort vorhandenes Bodentief und bringt vor allem im Südstau sehr nasse Tage mit anhaltendem Regen am Do und Fr.  Aber auch in den übrigen Gebieten Österreichs sind nennenswerte Niederschläge  zu erwarten. Am wenigsten im nördlichen Alpenvorland.
Die SFG (Schneefallgrenze) liegt dabei sehr hoch (um 2000m), nur im äußersten Westen liegt sie tiefer (ca. 1000m).
Bis Fr herrscht große Übereinsimmung in den Modellrechnungen, danach nehmen die Unsicherheiten wieder zu, da der KLT weiterhin ein „Eigenleben“ führt.

Voraussichtlich trockener und langsame Wetterberuhigung am Wochenende.

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