Archiv der Kategorie: Langfristprognosen / Klima (Wetterblog)

Juni mit Rekordpotential bei Temperaturüberschuss und Niederschlagsdefizit

Nach dem unterkühlten Mai mit einer negativen Temperaturabweichung vom 2,8 K von der klimatologischen Mitteltemperatur (1981-2010) bezogen auf das österreichische Flächenmittel, schlägt das Pendel im Juni in die andere Richtung aus.

Aktuell liegt der Juni 2019 mehr als  4,5 K über dem langjährigen Mittel:

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Der Mai 2019 könnte die längste Serie der zu warmen Monate beenden

Die 13 Monate von April 2018 bis April 2019 wiesen, bezogen auf das Klimamittel 1981-2010, allesamt einen Temperaturüberschuss auf. Dies ist die längste Serien aufeinanderfolgender überdurchschnittlich warmer Monate seit Beginn der Messgeschichte der ZAMG. 
Siehe dazu auch ZAMG-Klimanews.

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Wochenprognose und weiterer Trend: Winter auf Rückzug

Die Schneenmengen, die derzeit in höheren Lagen und auf den Bergen der Ostalpen liegen, sind weder in der kommenden Woche noch in weiterer Folge gefährdet. Mit der Überschrift will ich lediglich andeuten, dass zumindest bis Mitte des Monats Februar kein winterlicher Wetterabschnitt mit Frost und Schnee bis ins Flachland zu erwarten ist und vom Trend her auch nicht über den erweiterten Mittelfristzeitraum hinaus.

Warum ich das glaube, versuche ich nachfolgend zu erklären. Eingebettet in die synoptischen Ausführungen ist auch die grobe Prognose für die kommende Woche mit meiner Einschätzung der weiteren Entwicklung.

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Weiterhin unbeständiges Winterwetter

Die Aufwölbungsversuche des Azorenhochs werden immer wieder zunichte gemacht. Geschuldet ist dies dem riesigen polaren Kaltluftreservoir über NO-Kanada. Diese Kaltluftmassen dienen der Tiefdruckproduktion über dem NW-Atlantik (zwischen Neufundland und Südgrönland) als Nahrung. Sie gelangen laufend auf den NW-Atlantik, heizen dort die Tiefdrucktätigkeit an und bewirken eine dynamisch aktive  nördliche Frontalzone, die allfällige Aufwölbungen des Azorenhochs rasch überläuft und über Island bis Skandinavien verläuft. Damit bleibt der atlantisch Einfluss über ME aufrecht.
Ein neuer „player“ bei den Druckgebilden betritt nun die Bildfläche (bezogen auf die Geopotentialkarten): das Azorenhoch bekommt mit einem Kontinentalhoch einen Gegenspieler. Es blockiert die Frontalzone bei ihrer Progression nach O und zwingt sie nach N oder S auszuweichen. Über WE/ME sind deshalb in nächster Zeit Abtropfvorgänge – ähnlich wie heute Mi – ins Mittelmeer zu erwarten. Der damit verbundene zyklonale Wettercharakter wird sich in einem Wechsel von etwas milderen maritimen ( zarte Plusgrade in den Niederungen) und kälteren kontinentalen  (leichter Dauerfrost) Luftmassen äußern. Der Berglandwinter bis in die Alpentäler ist weiterhin garantiert, eine länger anhaltende Schneedecke im Flachland oder Donauraum ist zumindest im Jänner unwahrscheinlich.

Ich rechne damit, dass die Troposphären-Stratosphären-Troposphären Kopplung, die ausgehend von der Troposphäre ein Major Warming gefolgt von einem PW-Splitt in der Stratosphäre ausgelöst hat, spätestens im Februar Wirkung in der Troposphäre, wo sich unsere Wetterküche befindet, zeigt. Ein Störung des PW und der Zirkulation könnte die Karten neu mischen.

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Wochenprognose und weiterer Trend: mäßig kaltes Winterwetter

Bis jetzt erleben wir im Alpenraum einen ausgesprochenen Berglandwinter, da die Temperaturen während der intensiven Niederschlagsphasen für die tiefen Lagen einfach zu hoch und damit nicht schneetauglich waren.  Die kommenden Woche steht nun bis ins Flachland im Zeichen des Winters. Die Temperatur steigt auch tagsüber kaum über den Gefrierpunkt. In schneebedeckten Alpentälern ist bei Aufklaren strahlungsbedingt strenger Morgenfrost bis unter -20° C möglich. Ob auch Neuschnee dabei ist, ist allerdings noch höchst unsicher  😉

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Endgültige Winterprognose 2018/2019

Auch wenn ich noch immer nicht auf einen grünen Zweig gekommen bin, veröffentliche ich heute meine Wintertrendanalyse 2018/2019 (salopp Winterprognose) mit diesem Beitrag.

Für alle, die nicht nur das Ergebnis (=meine persönliche Winterprognose im Resümee am Beitragsende) interessiert, habe ich in gewohnter Weise meine Recherchen, gegliedert nach

– Atmosphärische Ausgangssituation mit  Troposphären-Stratosphären Interaktion
– Einflussfaktoren/Telekonnektion
– Langfristprognosen von Meteodienstleistern

erörtert, bevor ich zu meinem abschließendem Resümee komme.

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Winter 2018/2019 ……… Quo vadis?

In den letzten Jahren habe ich Anfang November meine erste ernstgemeinte Einschätzung zum folgenden Winterwetter abgegeben. Auch heuer beschäftigte ich mich in den letzten Wochen mit den möglichen  Einflussfaktoren auf den ME-Winter, um  zumindest eine subjektive Erwartungshaltung zum bevorstehenden Winter zu bekommen. 
Dazu zählen Telekonnektionen (QBO, ElNino….), die Sonnenaktivität, die Entwicklung der sibirischen Schneedecke, das momentane Zirkulationsmuster inkl. Vorgeschichte, Temperaturverteilung der NH (Nördliche Hemisphäre), die Entwicklung des PW (Polarwirbel), die arktische Meereisausdehnung, die Meerestemperaturen am Nordatlantik etc.

All diese Parameter stehen in einem Zusammenhang mit dem über dem Atlantik und dem europäischen Kontinent zu erwartenden Zirkulationsmuster im Folgewinter.

Auch die Statistik habe ich bemüht. Für ein derart mildes Sommerhalbjahr, gefolgt von einem ebenso milden Herbst gibt es keine repräsentativen Vergleichsjahre. Alles andere als ein insgesamt zu milder Winter, bezogen auf das Klimamittel 1981-2010, wäre für mich als Winterfreund  eine positive Überraschung.

Die Langfristprognosen der Meteodienstleister (NOAA, NASA, EZ, ZAMG, DWD) sind in meine Recherchen eingeflossen und am Ende des Beitrags zitiert.

Meine persönliches zusammenfassende Einschätzung lässt derzeit nur einen Schluss zu: der Winter 2018/2019 wird deutlich zu mild. W- bis SW-Wetterlagen werden vorherrschen, winterliche Wetterphasen wird es geben, aber sie werden nur von kurzer Dauer sein. Niederschläge werden anfangs unterdurchschnittlich ausfallen und im Verlauf des Winters deutlich zunehmen;  d.h. im Bergland wird es auch reichlich Schnee geben.

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Wochenprognose: Hundstage läuten Hitzewelle ein

Die Hundstage (23.07.-23.08) stehen umgangsspachlich für die heißesten Tage eines europäischen Sommers. Heuer werden sie – zumindest in den letzten Julitagen und wahrscheinlich auch Anfang August  – ihrem Namen voll gerecht werden.  Sa/So und am Beginn der Hundstage zum Wochenanfang  wird in den Ostalpen ihre Entfaltung durch den zyklonale Einfluss eines Höhentroges noch verhindert. Ab Mitte kommender Woche dehnt sich ein Höhenrücken aus SW über die Alpen hinweg  aus und  verbindet sich mit dem Höhenhoch über Skandinavien/Barentssee.  Die atlantische Frontalzone bleibt durch diese Hochdruckbrücke weiterhin für den Alpenraum blockiert, sodass sich bei flacher Druckverteilung im Bodendruckfeld die Luftmasse durch Sonneneinstrahlung im Laufe der kommenden Woche in den Niederungen auf heiße Tmax (>30° C) erwärmen kann.
Die hochsommerliche Hitze  dürfte nach den aktuellen Modellsimulationen bis in den August bestehen bleiben und zunehmend schwül werden. Denn über dem Nordatlantik weitet sich ein Langwellentrog nach S aus, an seiner Vorderseite erfolgt die Zufuhr subtropischer, teils feuchter Warmluft zu den Alpen. Diese Luftmassen können dann aufgrund ihrer labilen Schichtung heftige lokale Wärmegewitter verursachen.
Eine nachhaltige Umstellung dieser hochsommerlichen GWL ist derzeit nicht in Sicht.

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Wochenprognose: Übergang von TrW zu BM

Die Ostalpen verbleiben bis Wochenmitte an der Vorderseite eines westeuropäischen Troges (GWL TrW) in einer großräumigen SW-Strömung. Während es heute So und morgen Mo weiterhin mit Südföhn (früh-)sommerliche Temperaturen vorherrschen bringt eine schwache Kaltfront am Di leichten Temperaturrrückgang, viele Wolken aber nur einzelne Schauer.
In der zweiten Wochenhälfte erfolgt eine Umstellung der GWL. Aus dem WE-Trog schnürt sich  ein Höhentief  ab und zieht ins Tyrhennische Meer, wo es unter langsamer Abflachung zunächst weitgehend ortsfest bleibt. An seiner Vorderseite steuert es  von Mi bis Fr feuchtmilde, labile und schauer-/bzw. gewitteranfälliger Mittelmeerluft an die Alpensüdseite. Über dem nördlichen ME bildet sich in der zweiten Wochenhälfte eine Hochdruckbrücke (BM) vom Azorenhoch zum Kontinentalhoch aus. Diese beeinflusst ab Do die Alpennordseite und drängt den Einfluss des Mittelmeertiefs ab Fr nach S ab.

Mit dieser Entwicklung erfolgt eine Abkehr von dem in meiner letzten ausführlichen Analyse angekündigte Tiefdrucksumpf über ME und eine Zuwendung zu deutlich stabilerem und antizyklonaler geprägtem Wetter. 

Hochdruckwetter mit einzelnen lokalen Schauern und Gewittern dominiert aus heutiger Sicht zum kommenden Wochenende im gesamten Ostalpenraum. Das Temperaturniveau pendelt sich auf Mainiveau ein.

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Vom Frühling in den (Früh-)Sommer

Wie lange dauert der außergewöhnlich milde  und – abgeshen von Südstaulagen – viel zu trockene Witterungsabschnitt im April noch an?
In meiner letzten Modellanalyse habe ich mildes Frühlingswetter mit teils frühsommerlichen Tmax  bis zum kommenden Wochenende vorhergesagt. Dazu habe ich auch keine neuen Erkenntnisse. Mit dem Wochenende kündigt sich aber eine  GWL-Umstellung und das Ende der markanten Südföhnlage an. Wer jetzt eine Abkühlung erwartet, wird enttäuscht. Nach übereinstimmenden Modellrechnungen verstärkt sich der Hochdruckeinfluss in der kommenden Woche, es bleibt – abgesehen von lokalen gewittrigen Schauern – viel zu trocken, der Wind schwächt sich deutlich ab und mit der starken Sonneneinstrahlung sind trotz teils frischem Morgen frühsommerliche Tmax (>20° C) zu erwarten.

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