Wochenprognose: oft bewölkt, kein nennenswerter Niederschlag, sinkende Bodentemperaturen

In meinen letzten Prognose-Analysebeiträgen bin ich regelmäßig auf die Entwicklung des PW der NH (Polarwirbel der nördl. Hemisphäre) eingegangen. Statt sich im Bereich des Nordpols zu platzieren und mit einer Westwetterlage Fronten in den Alpenraum zu steuern positioniert er sich – im Wochenverlauf aufgeteilt in zwei Fragmente – in der Troposphäre über Ostsibirien und Nordkanada (zwischen Beaufort-See und Baffin-Bay). In diesem Bereich etablieren sich auch die Kältereservoire der NH . 
Über dem russischen Kontinent liegt eine ausgedehntes Hochdruckgebiet, das die atlantische Frontalzone  blockiert und sich im Verlauf der kommenden Woche nach W über Skandinavien ausweitet. An der SO/S-Flanke wird trockene kontinentale Kaltluft angezapft und langsam  in Richtung W in Bewegung gesetzt. Ob und wann sie den Alpenraum erreicht, ist noch nicht vorhersagbar.

 

Die Ostalpen liegen die gesamte Woche über im Randbereich der blockierenden Hochdruckzone. Bodennah überwiegt zwar hoher LD, im Geopotentialfeld bleibt jedoch der Einfluss eines flachen Höhentiefkomplexes bestehen. Damit werden die Hauptmerkmale des Wettercharakters häufige Bewölkung ohne nennenswerten NS, gebietsweise Nebel in den Niederungen und vorherrschend schwacher SO-licher Wind sein. Die langsam sinkenden bodennahen Temperaturen sind der Kaltluftproduktion vor Ort bei gradientenschwachen Bedingungen in den langen Nächten geschuldet. Auf den Bergen bleibt es weiterhin für die Jahreszeit zu mild. Wer auf Neuschnee wartet, muss sich gedulden 😉

 

Die nachfolgenden Karten mit der Geopotential-/Druckstruktur der NH vom aktuellen GFS-Modelllauf zeigen den troposphärischen PW (aktuell, kommender Mi und Sa) mit einer völlig gestörten Zirkulation:

 

Für den weiteren Verlauf des Winters könnte der anhaltende blockierende kontinentale/skandinavische Hochdruckkomplex  noch von großer Bedeutung werden. Einerseits erhöht sich (s.o.) das Potential für kontinentale Kaltluftadvektion bis ME, andererseits erfolgt markanter Energietransfer in die Stratosphäre. Dies wiederum erhöht das Potential für SSW´s (sudden stratospheric warming, MW) im Winterverlauf mit gravierenden Auswirkungen auf den tropospherischen PW.

Großskalig ist die derzeitige Wetterentwicklung der NH höchst spannend,  bezogen auf das kleinskalige Gebiet der  Ostalpen erwarte ich eine „langweilige“ Woche 😉

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