Knackiges Hitzeintermezzo ab dem Wochenende

Die Wetterlage, die vor gut 2 Wochen im Alpenraum die erste kurze Hitzewelle dieses Sommers verursachte, dürfte sich wiederholen. Saharaluft inkl. Saharastaub macht sich an der Vorderseite eines atlantischen Zentraltiefs von Marokko/Algerien über das westl. Mittelmeer auf den Weg nach ME.  Anfangs überwiegt der Hochdruckeinfluss mit lokalen orografisch getriggerten Hitzegewittern über den Bergen;  mit der Tiefannäherung aus W nimmt die Zyklonalität  und ab Di  in der labilen energiereichen Luft die Unwettergefahr zu. Danach erfolgt wieder Übergang zu einem zonalem Zirkulationsmuster mit Abkühlung.

 

Eine Westwetterlage mit mäßig warmen und gutsichtigen atlantischen Luftmassen war in den letzten Tagen wetterbestimmen. Nachfolgend Fotos aus dem Oberen Triestingtal:

 

            

 

Am heutigen Do bleibt der Wettercharakter hinter der schwachen Kaltfront, die gestern die über dem Ostalpemraum lagernde labile Warmluft aktivierte und für lokal intensiven Regen begleitet von Gewittern sorgte, noch unbeständig. 

Ab morgen Fr wölbt sich ein Rücken des Subtropenhochs über das Mittelmeer und  ME bis Skandinavien und das europäische Nordmeer auf. Die Grundströmung dreht auf S/SW,  heiße Lufmassen mit Ursprung in Nordafrika fluten bis zum Wochenende die Alpen.

Hochdruckeinfluss mit lokalen Hitzegewittern über dem Relief , einer Nullgradgrenze jenseits von 4000m und Hitze in den Niederungen dominiert voraussichtlich bis Mo
Exemplarisch die Geopotential-/Druckstruktur vom aktuellen GFS-Modelllauf für Sa:

 

Das atlantische Zentraltief verlagert sich bis Di/Mi (genaues Timing noch offen!) nach GB und dehnt seinen Einfluss auf das nördliche ME aus. Der Rücken kippt nach O, die Strömung dreht auf WSW, in der advehierten feuchtlabilen Luft steigt das Unwetterpotential:

 

Ein Luftmassenwechsel mit Temperaturrückgang auf normales sommerliches Niveau erfolgt zumindest im N. Labiler und gewitteranfällig bleibt die Luftmasse südl. der Alpen.

 

Die exemplarischen Ensemblerechnungen der letzten 4 GFS-Modellläufe für den Gitterpunkt „oberes Triestingtal“ zeigen, dass trotz Abkühlung das Temperaturniveau überdurchschnittlich bleibt:

2 Gedanken zu „Knackiges Hitzeintermezzo ab dem Wochenende“

  1. Das sind so diese Tage im Sommer – so mal kurz eigentlich akzeptabel, sonst wäre das kein Sommer … Augen zu und durch – ist ja absehbar und eine gute Nachricht, dass es nur vorrübergehend ist, denn die vergangenen Hitzesommer waren schrecklich! Und es hat gestern nochmals ausreichend geregnet, das hält die Natur nun gut aus bis Mittwoch.
    Deine Fotos wieder so schön, so mitten im Jahr mit dem reifen Korn. Einfach toll, wie Du das Wettergeschehen so fotografisch begleitest.
    LG von Anette

    1. Liebe Anette,

      die Methode „Augen zu und durch“ 😉 ist eine Taktik, mit der man sich über den Sommer retten kann, wenn er sich an die Siebenschläfersingularität einigermaßen hält. Trotzdem wird er vermutlich im vergleich zum Referenzzeitraum 1991-2020 um 1 K zu warm ausfallen.

      Beim Blick über den Tellerrand ist unübersehbar, dass die Erderhitzung unvermindert weitergeht 🙁
      – Am 4. Juli wurde die wärmste globale Durchschnittstemperatur registriert!
      – Der Atlantik ist so warm, wie noch nie um diese Jahreszeit seit Beginn der Messungen!
      – El-Nino hat sich im tropischen Pazifik entwickelt und wird der globalen Temperatur einen Schub von einigen Zehntel Grad verleihen!
      – Wärmere Ozeane können weniger CO2 bunkern ….. eine teuflisch Rückkopplung!
      – ……….

      LG, Franz

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