Alle Beiträge von Franz

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Wochenprognose: Azorenhoch vs. Islandtief

Die wichtigsten Köche für unser Wettergeschen sind Azorenhoch und Islandtief.

Das Azorenhoch gehört zum subtropischen Hochdruckgürtel gespeist mit Luftmassen aus dem Äquatorbereich. Das Islandtief ist mit polarer Kaltluft gefüllt. Diese unterschiedlichen Warm- und Kaltluftmassen matchen sich in den mittleren Breiten des Atlantiks.  Sind Azorenhoch und Islandtief gut ausgeprägt und befinden sie sich an ihren angestammten Plätzen, so reicht die Frontalzone, die im Gradientenfeld zwischen beiden Druckgebilden verläuft, mit vorherrschend westlichen Winden  bis ME. Je nach Jahreszeit bedingt  dies einen wechselhaften feuchtmilden (Winter) oder feuchtkühlen (Sommer) Wettercharakter.

Abhängig vom  Verlauf der Frontalzone ist im Alpenraum der antizyklonale (nördlicher Verlauf) oder zyklonale Einfluss dominierend. 
In diesem Winter ist die Vormachtstellung des Islandtiefs  und damit zyklonale Vorherrschaft unverkennbar.

Trotzdem gibt sich das Azorenhoch nicht so leicht geschlagen. Es wird nicht müde, durch Aufwölbungsversuche die Frontalzone nach NO umzulenken, für unser Wetter zu blockieren und die Strömung auf nördliche Richtung umzulenken. Bis jetzt aber ohne Nachhaltigkeit, da die kanadischen Kaltluftmassen heftige Tiefdruckentwicklungen am NW-Atlantik induzieren und damit das Islandtief permanent regenerieren.

Auch in der kommenden Woche setzt sich das Auf und Ab, der Wechsel zwischen milden, fast frühlingshaften und kühleren Tagen fort.  

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Auch die letzten Jännertage verlaufen viel zu mild

Der Klimaspiegel der ZAMG für St. Pölten zeigt den markanten Temperaturüberschuss im Jänner 2018. Eingezeichnet in die Gafik habe ich den voraussichtlichen weiteren Trend bis Ende des Monats. Der Jänner 2018 wird  demnach zu den wärmsten der Messgeschichte zählen und gleichzeitig aufgrund der hohen Niederschlagsmengen als einer der schneereichsten Berglandwinter der letzten Jahrzehnte bilanzieren:

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Frühlingshafte Verhältnisse am Schneeberg

Die starke Erwärmung begünstigte eine rasche Setzung des Neuschnees der letzten Tage. In der vergangenen klaren Strahlungsnacht konnte sich die Schneedecke im freien Gelände gut verfestigen. Damit hat sich die Lawinensituation deutlich entspannt, wovon ich mich bei meiner heutigen Schitour auf den Schneeberg am frühern Vormittag an Ort und Stelle überzeugen konnte. 

Die Schneeverhältnisse in der Breiten Ries hätten nicht viel besser sein können. Leicht angetauter Plattenpulver bzw. aufgefirnter Harsch in der steilen Einfahrt, gut gesetzter Pulverschnee auf der Schattseite des Kars, gut fahrbarer „Frühlingsschnee“ in der Sonne.

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Schneeberg vor dem Eintreffen der Warmfront

Den frischen Neuschnee der gestrigen Kaltfront genieße ich heute bei einer Schitour auf den Schneeberg.
Bereits in der zweiten Nachthälfte hat sich ein hoher Wolkenschirm der aus W aufziehenden Warmfront  bis zum Alpenostrand geschoben. Die aufgehende Sonne nutzt die letzte Lücke des nächtlichen Zwischenhochs und taucht die Kulisse des  Schneebergs für wenige Minuten in magisches Licht.

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Wochenprognose: Milderung von West nach Ost

Im Randbereich eines Langwellentroges mit eingebetteten Tiefdruckkernen über Südskandinavien und dem Baltikum liegt der Alpenraum heute  So und morgen Mo in einer straffen NW-Strömung, mit der Frontensysteme an die Alpennordseite geführt werden.
Die Niederschläge der Kaltfront, die derzeit (So morgens) an der Alpennordseite anliegt, fallen bis in die Niederungen als Schnee mit deutlich nachlassender Intensität nach O zu. Während am Arlberg wieder über 1/2m Neuschnee dazukommt, sind am Schneeberg nur mehr 10cm-20cm zu erwarten.
LD-Anstieg im Laufe des Nachmittags führt zu einem Nachlassen des Schneefalls von W her.
Bereits morgen Mo in der Früh erreicht eine markante Warmfront den W Österreichs mit neuerlich intensivem Niederschlag. Dabei steigt die Schneefallgrenze rasch auf über 1000m an. Die Front kommt nur langsam nach O voran, sodass sich hier (OÖ, NÖ) die bodennahe Kaltluft halten kann und der im Laufe des Nachmittags einsetzende Niederschlag noch als Schnee fällt. Je nachdem, wie rasch die Warmluft in höheren Schichten vorankommt, besteht auch die Gefahr von gefrierenden Regen und damit Glatteisgefahr (siehe meinen  letzten Analysebeitrag).

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20cm Neuschnee am Hocheck

Der Niederschlag der nächtlichen Warmfront fiel anfangs bis oberhalb 1000m als Regen. Erst mit dem Temperaturrückgang sank die Schneefallgrenze nach  Mitternacht wieder unter 1000m und bis zum Morgen bis ins Oberen Triestingtal. Belagsbildung gab es auf den warmen, vom Regen durchnässten Böden aber nur oberhalb 600m.

Nachfolgend eine bildliche Dokumentation der Schneesituation von heute am frühen Vormittag.

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