Archiv der Kategorie: Langfristprognosen / Klima (Wetterblog)

Es wird langsam kälter, aber nicht winterlich

Der heutige Feiertag steht unter Hochdruckeinfluss. In der feuchten Grundschicht bleibt es in den Niederungen des Nordens, Ostens und Südens nebelig kühl, darüber und in den Alpentälern mild und sonnig (siehe Beitragsbild vom Hocheck, 06.12.2015).
Morgen Mi erfolgt mit dem Durchschwenken einer schwachen Störung vor allem in den höheren Lagen eine kurzzeitige Abkühlung. Die mitgeführten leichten Niederschläge fallen oberhalb 1200m als Schnee. Einige cm werden im Westen und den Nordalpen dazukommen.
Am Do stellt sich nach Abzug der Störungsreste im Tagesverlauf mit Zwischenhoch wieder ein freundlicher Wettercharakter ein.
Der Fr ist wieder geprägt von Nebel unten und Sonne oben.
Am Wochenende quert die nächste schwache Störung die Alpennordseite mit leichter Abkühlung  und etwas Schnee im Bergland, ehe sich an der Vorderseite eines Tiefdruckgebietes über den Azoren wieder mildere Luft aus SW durchsetzt.

Ausblick:  Ab Mitte des Monats nehmen die Unsicherheiten in den Modellrechnungen stark zu. Umstellungen auf eine winterliche Zirkulation werden aber nicht nachhaltig simuliert, sodass nach derzeitigem Stand auch in der zweiten Dezemberdekade kein Winterwetter mit Schnee bis in die Niederungen zu erwarten ist.

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Finale Winterprognose 2015/2016

Meine Betrachtung bezieht sich auf den meteorologischen Winter,
der die Monate Dezember, Jänner und Februar umfasst.

Sowohl Profi- als auch Hobbymeteorologen wissen, dass die langfristige Entwicklung der Witterung  mit dem heutigen Kenntnisstand und Mitteln  (noch)  nicht vorhersagbar ist.  Langfristprognosen befinden sich erst in einem experimentellen Stadium und sind bestenfalls in der Lage, Wahrscheinlichkeiten von Abweichungen einzelner Wetterparameter vorherzusagen. Und auch dabei ist die Trefferquote mit hohen Unsicherheiten versehen, weil in unserem chaotischen System von Atmosphäre und Ozean  bei weitem nicht alle Einflussparameter und deren Wechselwirkungen erforscht  sind.

Trotzdem ist es eine ungemein spannende Materie und weckt das Interesse eines jeden Meteorologieinteressierten.

Meine bereits im Sommer begonnen Gedanken zum bevorstehenden Winter habe ich im nachfolgenden Beitrag nochmals zusammengeführt, aktualisiert und mit einer endgültigen  persönliche Einschätzung abgeschlossen.

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Die „Einmilderung“ hat begonnen

Mit auffrischendem Wind, der bis inkl. Di zeitweise stürmisch auffrischt, erreichen uns ab heute So zunehmend milde atlantische Luftmassen. Die Nullgradgrenze liegt bereits über 1000m.  Der Schnee, der gestern noch den Bäumen in den Wäldern des Hochecks ein winterliches Kleid verlieh (Beitragsbild), ist im wahrsten Sinne des Wortes zum „Schnee von gestern“ geworden.
Bis  Di dominiert dabei ein  wechselhafter Wettercharakter. Niederschläge nördlich der Alpen gehen unterhalb 1500m-2000m in Regen über. Der Süden bleibt wetterbegünstigt mit viel Sonne.
Ab Mi stehen ein paar ruhigere Tage mit Hochdruckeinfluss aus SW an.
Zum kommenden Wochenende hin kündigt sich eine schwache Störung an, ehe sich wieder antizyklonales Wetter durchsetzt.

Eine recht unwinterliche  erste Dezemberdekade wird die Adventmärkte begleiten.

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Milder Start in den Winter 2015/16

Was ich bereits angedeutet habe, wird Wirklichkeit. Die winterlichen Allüren der letzten Novembertage (aktuell -10,1°, aktuelles Beitragsbild) bleiben ein Intermezzo.
Unbeständig mit jahreszeitgemäßen Temperaturen und  mit etwas Schneezuwachs im Nordstau geht der November zu Ende.
Danach stellt sich – pünktlich zum meteorologischen Winterbeginn am 1. Dezember – eine höhenmilde hochdruckdominierte Wetterlage ein.

Nachfolgend ein kurzer Überblick über den Trend bis inklusive erste Dezemberdekade.

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Ein frühwinterlicher Wetterabschitt steht vor der Tür

Das Laub ist von den Bäumen, die Natur ist auf die ersten Schneefälle vorbereitet.
Auf einen möglichen Wintereinbruch in der dritten Novemberdekade habe ich in meiner letzten Wetteranalyse bereits hingewiesen. Die Zeichen dafür werden immer konkreter. Auch wenn es in den Niederungen  nur für nasskaltes novembergerechtes Wetter reicht, in höheren Lagen und auf den Bergen wird der Winter nach den letzten Modellrechnungen ein kräftiges Zeichen von sich geben.
Die Umstellung der GWL von derzeit  mildem Westwetter zu einem frühwinterlichen Wetterabschnitt erfolgt zum nächsten Wochenende.

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Wie lange hält das ruhige hochdrucklastige Herbstwetter?

Wie in meiner letzten Analyse bereits angedeutet, wird sich bis zum kommenden Wochenende nichts wesentliches an der derzeitigen GWL ändern.
Die steigende Nebelanfälligkeit durch gradientenschwächere Bedingungen und bodennahe Anfeuchtung ist wie erwartet heute  Di bereits zu beobachten. Dichter Nebel im Tal, über einer Inversion dagegen ist es sehr mild und sonnig. Z.B. beträgt die Temperatur im Triestingtal bei Nebel heute früh knapp -2°, während auf 1000m ungewöhnlich milde +14° gemessen werden.
Daran wird sich auch morgen Mi nichts ändern.
Am Do schwächelt das Hoch vorübergehend, und lässt eine schwache atlantische Störung  mit Bewölkung bis zu den Ostalpen vordringen. Nennenswerter Niederschlag ist nicht zu erwarten.
Danach setzt sich der Hochdruck rasch wieder durch.
Das Wochenende steht im Zeichen von Nebel im Flach- und Hügelland und viel Sonne in den alpinen Tälern und auf den Bergen.

Ein Ausblick bis Mitte des Monats November oder darüber hinaus lässt noch keine klare Entwicklung erkennen. Ich orte in den  letzten Modellläufen  aber Tendenzen zu einer langsamen Wetterumstellung, was für eine Wintervorbereitung sehr wichtig wäre.
Auch wenn es noch in das Reich der Spekulation einzuordnen ist, deutet einiges auf eine Erstarkung des Polarwirbels und gleichzeitiger Beendigung der Atlantikblockade hin. Die Folge davon wäre eine Zonalisierung des Jetstreams über dem Atlantik bis auf den europäischen Kontinent und eine Beendigung des meridionalen Zirkulationsmusters mit Atlantiktrog und Hoch ME.

Näheres dazu in meiner synoptischen Analyse.

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El Nino und seine Fernwirkung auf den europäischen Winter 2015/2016

Einige Zeichen für den kommenden Winter stehen auf KALT,  der noch unzureichend erforschte Fußabdruck des heurigen außergewöhnlich starken El-Nino Ereignisses mit dem enormen Wärmeüberschuss über dem Pazifik gibt aber große Rätsel auf.

Trotzdem wage ich mich als Hobbymeteorologe über dieses „heiße“ Thema, bei dem als Ergebnis Kälte und Schnee  herauskommen könnte.

Am 22.6. gab es anlässlich der eingetroffenen Schafskälte in diesem Blog meine ersten nicht ganz ernst zu nehmende Gedankenspiele zur möglichen Entwicklungen des Winters 2016.

Nachdem die erste Herbsthälfte unbeständig und etwas zu kühl verstrichen ist und dem Bergland bereits winterliche Verhältnisse brachte, werde ich  anhand von aktuellen „Entwicklungen zwischen Meeresboden und der Sonnenoberfläche“   meine erste sachliche Trendaussage zum Winter 2015/2016 herleiten.

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Die Hitze hat uns wieder/noch immer voll im Griff

Nach dem bisherigen Temperaturrekord dieses Sommers an meiner Messstation mit 35,7°C  am vergangenen Sonntag und dem folgenden nächtlichen Gewitter brachte der durchschwenkende Trog gestern Mo mit spürbarem Westwind einen Temperaturrückgang auf knapp 30°C.

Heute Di und morgen Mi wird es unter Hochdruckeinfluss und Zufuhr sehr warmer Luft aus SW wieder brütend heiß. Dabei vormittags strahlend sonnig, am Nachmittag in der labilen Warmluft Quellungen und über dem Bergland einzelne Hitzegewitter.

Der Do ist im Vorfeld einer Kaltfront ein potentieller Unwettertag. Von West nach Ost sind im Tagesverlauf schwere Gewitter zu befürchten.

Fr/Sa schwülwarm und  verbreitet gewittrig.

Voraussichtlich deutliche Abkühlung mit einer markanten Katfront am So.

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Die Hitze kommt immer wieder……………

……………schattige Plätze bleiben gefragt  😉

Auch wenn sich der flache  Mittelmeerrücken mit seiner warmen Luftmasse langsamer als erwartet heute Mi gegen die bei uns lagernde feuchtlabile Meeresluft durchsetzt,  die Hitze kommt!
Der Höhepunkt verschiebt sich – vor allem in der Osthälfte – von Fr auf Sa :

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Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag

Heute, 27.06.2015 ist Siebenschläfertag. Ich möchte kurz auf die Bedeutung dieses „sommerbestimmenden“ Tages eingehen, ehe ich am Ende des Beitrages  auf die sommerlichen Aussichten eingehe.

Die Siebenschläferregel (Beitragstitel) ist eine alte Bauernweisheit und beruht auf  Wetterbeobachtungen, die bis ins Mittelalter zurückgehen.  Diese überlieferte Witterungsregel hat  auch in der Meteorologie als Singularität Einzug gehalten. So werden regelmäßig sich wiederholende Wetterlagen/Witterungsabschnitte im Jahresablauf bezeichnet.
Dabei ist jedoch beachten, dass nicht ein einzelner Tag die Wetterentwicklung der kommenden sieben Wochen vorgeben kann. Das würde bei dem heutigen bewölkten Tag auch keine großartige Erwartungshaltung an den Sommer aufkommen lassen 😉
Meteorologisch wird die Regel vielmehr auf den Zeitraum Ende Juni/Anfang Juli bezogen und sie  trifft statistisch in 2 von 3 Fällen zu.  Durch die gregorianische Kalenderreform im Jahr 1582, bei der 10 Kalendertage übersprungen wurden,  ist ohnehin der Bezugszeitraum Anfang Juli korrekter.

Wie ist die Siebenschläferregel meteorologisch zu erklären?

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