Die frostigen Zeiten sind vorüber

-3,2°C,   -2,2°C,   -3,6°C,   -2,1°C (heute) ………………
das sind die Tiefsttemperaturen der letzten Tage an meiner Messstation in Thenneberg.
Die Morgenfrostgefahr sollte jetzt gebannt sein.
Dies bedeutet endlich Erholung für die gestresste Pflanzenwelt, die nicht ohne Schäden davonkam.

Die nachfolgenden Bilder enstanden gestern und heute bei strahlend sonnigem, aber noch recht kühlem Wetter.

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Der lange Weg zurück

Der „arctic outbreak“, die Flutung Mitteleuropas mit hochreichend kalten polaren Luftmassen, hat  zu katastrophalen Frostschäden bei den streirischen Obstkulturen geführt, sondern auch im Bergland erwartungsgemäß den Winter zurückgebracht.
Dabei kam es in Kärnten, dort wo feuchtmilde Mittelmeerluft auf die Kaltluft traf, zu starken Aufgleitniederschlägen mit erheblichen Schneebruchschäden.
Langsam zunehmender Hochdruckeinfluss wird ab heute Do  bis Sa für deutliche Wetterbesserung und spürbare Milderung sorgen.
Mit Morgenfrost in geschützten Lagen muss aber weiterhin gerechnet werden.  So werden etwa an meiner Messstation in Thenneberg bei wolkenlosem Himmel und Schnee am Hocheck (Beitragsbild von heute 06:30) gerade -3,1° angezeigt.
Die Wetterbesserung mit deutlichem  Temperaturanstieg dauert zunächst einmal bis Sa. Am Sa wird es an der Alpennordsite durch vorübergehenden Föhneinfluss sogar frühlingshaft mild.
Am So aber erfolgt bereits wieder einen Rückschlag. Eine Kaltfront bringt wieder unbeständigere und kühlere   Tage.
Hinter ihr wird sich aber in  in weiterer Folge das Azorenhoch ins Wettergeschehen mischen und  für eine Zonalisierung der Zirkulation sorgen. Frost und Schnee werden dann kein Thema mehr sein.
Ab ca. 5. Mai geht der Trend zu  jahreszeitlich durchschnittlichen Temperaturen, aber insgesamt zu einem wechselhaften Wettercharakter.

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Glück im Unglück

Der befürchtete Nachtfrost ist im oberen Triestingtal ist leider nicht ausgeblieben (Beitragsbild).
Dabei wurde zum Glück das „worst-case“-Szenario nicht ausgeschöpft. Um Mitternacht hatte es an meiner Messstation in Thenneberg bei sternenklarem Himmel und windstillen Verhältnissen -1°C. Bei gleichbleibenden Verhältnissen musste im schlimmsten Fall  mit einem Absinken der Temperatur auf -6°C  bis zum Sonnenaufgang gerechnet werden. Eine Katastrophe für viele Pflanzen und die Obstbäume. Geworden sind es schlußendlich „nur“ -3,2°C. Als „Glück im Unglück“ erwies sich das Faktum,  dass in der zweiten Nachthälfte die Abstrahlung immer wieder durch Wolkenfelder gestört wurde und um 05:30 einfallender Nebel den Temperaturrückgang stoppte. Letzteres ist den abendlichen Graupelschauern zu verdanken. Die Nässe konnte nicht mehr Auftrockenen, die bodennahe Luftschicht war feuchter als erwartet und förderte dadurch die Nebelbildung.

Die Chronologie der letzten zwei Tage anhand von Wetterkarten und Bildern:

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Steigende Nachtfrostgefahr ab kommender Nacht

Die herrschende „verschwendete“  winterliche Wetterlage führt mitten im Frühjahr bei der  weit fortgeschrittenen Vegetation in den kommenden Tagen mit großer Wahrscheinlichkeit zu gebietsweisen Frosschäden an Obstkulturen.

Die Nullgradgrenze in der eingeflossenen Polarluft liegt derzeit und in den kommenden Tagen, abhängig von der Tageszeit und der advehierten Luftmasse,  meist zwischen etwa 700m und 1200m.  In tieferen Lagen kommt die Temperatur über einstellige positive Werte kaum hinaus. Für die Jahreszeit viel zu kalt.

Solange – wie derzeit – eine schützende Wolken und/oder Wind nachtsüber vorhanden sind, droht in den Niederungen, wo die Vegetation auf Kälterückfälle mit Luftfrost nicht vorbereitet ist,  keine Frostgefahr.

Dies wird sich aber  in der kommenden Nacht Mo auf Di und dann wieder von Mi auf Do ändern.

Das in der Polarluft vorhandene  Potential für Nachtfrost wird durch die zeitlich Überlappung von Wolkenauflösung, Windabnahme bei gleichzeitig tiefen Taupunkttemperaturen in manchen Gebieten ausgeschöpft, sodass dort entsprechende Folgen für die Vegetation (Schäden an Obstkulturen) zu befürchten sind.
Auch das Triestingtal liegt im gefährdeten Gebiet.

Nachfolgend meine Detailanalyse für die kommenden Tage:

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Der Frühling ist schwer angeschlagen

Der aktuelle Blick aus dem Fenster zeigt zwar die in Vollblüte stehenden Obstbäume, aber die höheren Regionen des Hocheck haben eine dünne Schneehaube bekommen.

Eine schwere Verkühlung kann einem schon mehrere Tage ans Bett fesseln und für längere Zeit die Kräfte rauben. Ähnlich sieht es derzeit mit dem Frühling aus.

Kalte Luftmassen arktischen Ursprungs bestimmen den Wettercharakter in den kommenden Tagen:
unbeständig, schaueranfällig, Nachtfrostgefahr bei Aufklaren.

Auch wenn sich in der zweiten Wochenhälfte ein zögerlicher Temperaturanstieg andeutet, ist  der Weg zur Rekonvaleszenz ein langer. Eine hartnäckige zu einer Erhaltungsneigende GWL lässt auch einen zu kühlen und unbeständigen Beginn des Wonnemonats Mai befürchten.

Warum ist eine Rückkehr zu stabilem sonnigen Frühlingswetter, wie es im Beitragsbild von letzter Woche festgehalten ist,  nicht in Sicht?

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Wie gewonnen, so zerronnen………..ein Wochenrückblick in Bildern

Kaum haben sich nach einem unterkühlten Wochenbeginn wieder frühlingshafte Temperaturen eingestellt, ist es schon wieder vorbei. Denn der  polare Kaltlufteinbruch in den kommenden Tagen leitet in eine längere Periode mit zu kühlen Temperaturen und Morgenfrostgefahr über.
Vor 2 oder 3 Monaten wäre ich über eine solche bevorstehende Großwetterlage ins Schwärmen gekommen, doch jetzt mitten im Frühjahr braucht sie kein Mensch und schon gar keine Pflanze.

Von Mitte dieser Woche bis heute brachte die Sonne das frische helle Grün und das Weiß der Obstblüte, deren Höhepunkt mit dem Kaltlufteinbruch zusammenfällt, bestens zur Geltung.

Nachfolgend ein paar Eindrücke der letzten 3 Tage aus dem oberen Triestingtal.

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Ab Sonntag heißt´s warm anziehen

Was mich seit Tagen in meinen Aanalysen beschäftigt, nimmt nun konkrete Formen an und dürfte in seiner extremsten Ausprägung kommen. Ein denkbar schlechtes Szenario mit drohenden Schäden für Obstkulturen:
Arctic Outbreak und inverse Omegalage mit Höhentiefkern über ME.

Ein „downstream-developement“ an der Ostflanke eines umfangreichen atlantischen Hochdruckgebietes führt die  kältest möglichen polaren Luftmassen auf direktem Weg bis zu den Alpen und  bringt von  So bis Mitte kommender Woche einem spätwinterlichen Wetterabschnitt. Erst danach erholt sich die Temperatur wieder langsam, der Höhentiefeinfluss bleibt bestehen.

Obstbauern, Landwirte und Gärtner müssen um ihre Pflanzenkulturen zittern, denn die polaren Luftmassen sind nicht nur sehr kalt, sondern auch sehr trocken.  Sollte es nachtsüber aufklaren, so muß man bei diesen Bedingungen in geschützen Lagen starken Luftfrost und Schäden an der fortgeschrittenen Vegetation  befürchten. Allfälligen Schneefälle bis in die Niederungen sollten keine Probleme darstellen, da keine grossen Mengen zu erwarten sind.

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Wochenprognose mit Update zum Kaltlufteinbruch

Der Abzug der Kaltfront, die im Laufe des gestrigen So mit der WSW-Strömung strömungsparallell  Westösterreich erreichte, wird durch ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet, das sich über Obertalien bildet, verzögert. Die Front verwellt über den Ostalpen.
Der heutige Mo bleibt deshalb verbreitet unbeständig und feucht. Der Regen klingt in der Nacht auf Di ab.
Deutliche Wetterbesserung erfolgt mit LD-Anstieg aus W morgen Di, wobei eine NW-liche Strömung für mehr Wolken in der NO-Hälfte sorgt. Im S und W deutlich mehr Sonne.
Ähnlich frühlingshaft freundlich und trocken verläuft der Mi, allerdings mit  einem deutlichen West-Ost Temperaturgefälle.
Am Do kurzzeitig Südföhnlage. Es wird der wärmste Tag der Woche mit viel Sonne und nur hohen Wolken.
Im Verlauf des Fr nähert sich aus N eine markante LMG (Luftmassengrenze), die eine nachhaltige Wetterverschlechterung ankündigt.
Die genauen Details der Auswirkungen für das Wochenende  sind immer noch mit Unsicherheiten behaftet.
Ein mögliches Entwicklungsszenario basierend auf meinen Erkenntnissen aus den letzten Modellrechnungen habe ich in der nachfolgenden synoptischen Analyse erklärt.

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Droht ein „Arctic Outbreak“ über Teilen Europas?

Bereits vor 2 Tagen habe ich im Wetterforum von Skywarn darauf hingewiesen.

Zitat:

Die Modellrechnungen der letzten Zeit sind zwar sehr wankelmütig, aber ein Umbau der GWL in Richtung kühler letzter Aprildekade wird immer wahrscheinlicher.
Noch ist der Zeitraum bis zum letzten Aprilwochende zu weit entfernt, um eine Prognose zu machen. Deshalb gehört das mögliche Szenario eines spätwinterlichen Kaltlufeinbruches noch in die Kategorie der Spekulation.

Was spricht dafür?
Sowohl AOI als auch NAOI werden negativ berechnet.
Meridionale Zirkulationsmuster mit einem großräumigen Austausch von polarer Kalt- und subtropischer Warmluft sind ja typisch für den Übergangsmonat April. Die Sonne allein könnte den polaren Kaltluftkörper nicht wegheizen.

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von Franz Zeiler