Kein nachhaltiger Frühlingsdurchbruch in Sicht

Langsamer Temperaturanstieg und ab heute Mo  von Tag zu Tag höherer Sonnenanteil bringen in der begonnenen Woche auch dem seit Tagen feuchtkalten Osten ein paar gemäßigte Frühlingstage.

Die herrschende Südföhnlage steuert bis Di noch wolkenreiche und teilweise feuchte Luft an die Alpensüdseite; freundlich und föhnig  mit hohen Wolkenfeldern bleibt es an der Alpennordseite.

Mit Aufhören des Föhns herrscht Mi/Do schwacher Hochdruckeinfluss in Gesamtösterreich mit frühlingshaften Temperaturen  ehe sich zum kommenden Wochenende ein neuerlicher Temperatursturz von Norden ankündigt.

Bereits die Sonnenfinsternis am kommenden Fr wird sich häufig hinter Wolken verstecken.

 

Synoptische Analyse

Das Tief über dem westlichen Mittelmeer steuert feuchte Luftmassen an die Alpensüdseite und verliert  bis Dienstag durch Abschwächung bzw. Westverlagerung langsam seinen Einfluss auf den Ostalpenraum:

16.03.2015.gfs-0-6—————–16.03.2015.gfs-0-42

 

Österreich liegt Mitte der Woche im Einflussbereich einer schwachen Hochdruckbrücke, die zwei  Antizyklonen über dem Atlantik und NO-Europa verbindet. Ein Kaltlufttropfen an der Südflanke dieser Hochdruckbücke reicht bis in die östlichen Teile Österreichs, sodass ein leichtes Temperaturgefälle von Westen nach Osten zu erwarten ist:

16.03.2015.gfs-0-60—————–16.03.2015.gfs-1-60

 

Das Kontinentalhoch schwächt sich in der zweiten Wochenhälfte deutlich ab, sodass der Weg für einen Trogvorstoß über das Baltikum und NW-Russland weit nach Süden bis in den Mittelmeerraum möglich wird.  An seiner Westflanke gelangen dabei zum kalendarischen Frühlingsbeginn gemäßigte polare Kaltluftmassen bis ME:

16.03.2015.gfsnh-1-150

 

Die  Nordhälfte Skandinaviens wird bei diesem Prozess von arktischen Kaltluftmassen geflutet. Diese  bleiben dort vorerst in Lauerstellung. Wohin sie in weiterer Folge nach Süden ausbrechen werden und ob uns diese kalte Troglage länger erhalten bleibt, ist aus heutiger Sicht noch nicht beantwortbar.  Dies wird sehr stark davon abhängen, ob der Atlantik weiterhin „ruhiggestellt“  bleibt oder wieder an Dynamik gewinnt. Von kaltem Aprilwetter mit spätwinterlichem Charakter bis zu mildem Westwetter ist in der letzten Märzwoche aus synoptischer Sicht alles möglich.

Ich glaube eher an zweiteres.  Warum?

Nach der großräumigen Geopotentialverlagerung von NO-Kanada in Richtung Sibirien, ist auf der nordamerikanischen Seite der nördlichen Hemisphäre wieder eine Vertiefung mit Kaltluftansammlung erkennbar (Erhaltungsneigung).  Zudem zeigt ein Blick auf den arktischen und nordatlantischen Oszillationsindex, dass beide nach Wochenmitte ihren Tiefpunkt überwinden und wieder deutlich ins Plus ziehen. Dies ist ein starkes Indiz für ein Erwachen des Atlantiks, progressive Verlagerung des Troges und Milderung von Westen:

16.03.2015.ao16.03.2015.nao

Details dazu in meiner nächsten Analyse.

 

Meteogramme

Osten/Oberes Triestingtal:

16.03.2015.osten.MS_160480_g05

 

Süden/Karnische Alpen:

16.03.2015.süden.MS_135465_g05

 

Westen Hochkönig:

16.03.2015.westen.MS_130475_g05

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