Alle Beiträge von Franz

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Omegastruktur bringt eine winterliche Inversionslage mit einem Hauch von Frühling

Wie in meiner letzten Analyse ausführlich dargestellt liegen die Ostalpen an diesem Wochenende bodennah im Randbereich eines Skandinvienhochs in einer feuchtkühlen SO-Strömung, in höheren Schichten dagegen an der Vorderseite eines Tiefdrucksystems in einer milden föhnigen SW-Strömung. An der Südseite des Alpenhauptkamms stauen Wolken mit leichtem Schneefall. Vor allem im O und S halten sich beständige Hochnebelfelder, während im milderen W der Föhn  alpennordseitig die Wolken aufreißt und auch der Sonne Platz macht.
Bis Wochenbeginn entsteht über Europa eine Omegalage und bleibt die gesamte Woche für den Ostalpenraum wetterbestimmend.  Der Kern des Hochdrucks – flankiert von zwei Tiefdruckgebieten über dem Ostatlantik und dem südlichen Russland – liegt zunächst über Skandinavien und verlagert sich im Wochenverlauf langsam über ME hinweg ins Mittelmeer. 
Richtig frühlingshaft mit +5° C in 1500m wird es dabei auf den Bergen; zuerst im W und ab Wochenmitte auch im O.
Mo/Di herrscht  über Österreich noch ein deutliches W-O Temperaturgefälle. Während in der Westhälfte bei recht milden Temperaturen die Sonne das Sagen hat, wird  in den O noch kühle nebelanfällige Kontinentalluft gesteuert. Bis Mi erwärmt sich auch im O die Luftmasse und die Milderung setzt sich österreichweit durch.
Es ist aber zu bedenken, dass bei dieser winterliche Inversionswetterlage abstrahlungsbedingt eine starke nächtliche Abkühlung mit häufigem Morgenfrost in den Niederungen verursacht; vor allem über schneebedeckten Gebieten.  Die um diese Jahreszeit bestehende Kraft der Sonne wird aber im Tagesgang   morgendliche Nebelfelder und Kaltluftseen wegheizen, sodass ich ab Mitte der Woche auch im O mit Tmax im knapp 2-stelligen Bereich rechne. 

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Extreme Warmluftadvektion ins europäische Polarmeer stützt „Betonhoch“ über Skandinavien

Das Mitterlmeertief brachte gestern die vorhergesagten Niederschläge. Auch die SFG hielt sich weitgehend an die Prognosen: im oberen Triestingtal fiel der Niederschlag als Regen bzw. Nassschnee ohne nennenswerte Belagsbildung, einige cm Pappschnee gibt es oberhalb 600m, ca. 10cm auf 1000m am Hocheck(Beitragsbild).

Der bevorstehende Wetterabschnitt wird unspektakulär,  aus meteorologischer Sicht langweilig  😉
Ein Skandinavienhoch, dass durch extreme WLA (Warmluftadvektion) in die Arktis an der Vorderseite atlantischer Tröge laufend regeneriert wird, übernimmt das Kommando. ME gelangt im Randbereich dieses Hochs bodenah in eine kühle Ostströmung, auf den Bergen wird es  spätestens ab dem Wochenende durch die Ausweitung des Skandinavienhochs nach S und W relativ mild und sonnig. Eine trockene Inversionslage mit W-O Temperaturgefälle bis über die Mitte des Monats Februar hinaus kündigt sich an.

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Heute So mildes Zwischenhoch, morgen Mo Mittelmeertief, danach mäßig kalt und trocken

Erwartungsgemäß hat sich heute So Früh bereits milder Westwind bis in die Niederungen durchgesetzt. Zwischenhocheinfluss bringt heute einen fast vorfrühlingshaften Tag mit starkem Tauwetter.
Morgen Mo steuert ein abgetropftes Mittelmeertief feuchtmilde Luft an den Alpenostrand. Niederschläge fallen anfangs bis über 1000m als Regen. Mit langsamer Winddrehung in der Höhe von SO über O auf NO sinkt die Schneefallgrenze  im Tagesverlauf deutlich ab. Einige cm Nassschnee bis in die Täler des Wienerwaldes sind möglich. In den  höheren Lagen des Schneeberggebietes sind bis zu 20cm Neuschnee möglich.
Der Rest der Woche verläuft mäßig kalt, trocken, windschwach und mit vielen Wolken. Über den Ostalpen etabliert sich im weiteren Verlauf zwischen tiefem LD im Mittelmeerraum und hohem LD über Skandinavien und dem Baltikum eine Grenzwetterlage.

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Kräftiges Tauwetter oberhalb der Inversion

Hartnäckig hält sich im Triestingtal dier bodennahe Kaltluft. Darin ist es zum Teil nebelig, zum Teil stark dunstig mit etwas Sonne. Nach frostigem  Morgen steigt die Temperatur tagsüber kaum über den Gefrierpunkt. In der kalten Grundschicht hält sich der Schnee wacker.

Oberhalb der Inversion in ca. 700m ist es um gut 10K wärmer. Am Hocheck hatte es heute Vormittag über +10° C. Sonnseitig herrscht kräftiges Tauwetter.  Der Schi saugt sich bei meiner heutigen Abfahrt vom Hocheck regelrecht an der nassen Schneeoberfläche fest  🙁

Nachfolgend die Schneesituation im oberen Triestingtal dokumentiert anhand einer Bildsequenz von heute Vormittag:

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Kein Major Warming, Grenzwetterlage mit „Winter light“ ab kommender Woche

Die plötzliche Erwärmung in der Stratosphäre im Bereich des Pols, ausgehend von der Mesosphäre, erreicht derzeit seinen Höhepunkt.
Die Kriterien für ein Major Warming (MW), das

-etwas verzögert für den „Zerfall“ des Polarwirbels (PW) in der Troposphäre
-mit massiven Kaltluftausbrüchen in die mittleren Breiten
-und damit mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einem längeren winterlichen Abschnitt in ME führt,

werden kanpp verfehlt.
Die erforderliche Zonalwindumkehr in ca. 30km vom Pol bis 60° kann sich nicht durchsetzen.
Damit handelt es sich um ein sogenanntes Minor Warming, das zwar den troposphärischen PW  stört/beeinflusst, aber keine dauerhafte Destabilisierung zur Folge hat.
Für einen winterlichen Abschnitt ab dem Verlauf der kommenden Woche dürfte es aber trotzdem reichen.

Ich habe in meiner letzten Analyse auf die Tendenz zu einer Erhaltungsneigung und damit der neurlichen Einflussnahme kontinentaler Kaltluft auf unser Wetter hingewiesen. Dies würde auch perfekt zum „WACCy-Effekt“, auf den ich in meiner Winterprognose und in mehreren Beiträgen darüberhinaus eingegangen bin, passen.  
Ein neuerlicher winterlicher Abschnitt wird von allen gängigen Modellen (GFS,EZ,GEM,UKMO) mittlerweile in unterschiedlichen Varianten simuliert. Die Konsistenz in den Berechnungen gibt aber noch Rätsel auf, die möglicherweise in der schwierigen Erfassung der Auswirkungen des angesprochenen Warmings liegen.

Wie geht es nun weiter?

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Vorübergehende Milderung

Der Kampf der Systeme setzt sich auch im Februar fort: kalter Osten gegen milden Westen (bezogen auf Gesamteuropa).

Im Jänner dominierte die meiste Zeit die Kälte, lediglich in den mittleren Höhen konnte sich bei antizyklonalen Verhältnissen inversionsbedingt zeitweise mildere Luft durchsetzen.

Nun folgt ein Abschnitt mit  milderem Atlantikwetter. Die Frontalzone gewinnt Raum bis ME und beendet den Dauerfrost.
Lange Zeit war es im Januar z.T. extrem kalt. Die Böden sind tiefgefroren und  schneebedeckt. Über den Niederungen lagern nach wie vor Kaltluftseen.
Wie in meiner letzten Analyse vom vergangenen Sa bereits angekündigt, kommt es nun zu einer Wetterumstellung mit brisantem  Glatteisszenario während des Wetterwechsels.  Ein kleines Tiefdruckgebiet verlagert sich heute Di von D nach Tschechien (Beitragsbild, Quelle ZAMG) und bringt mit einer Warmfront, die auf die bei uns lagernde Kaltluft aufgleitet, milde und feuchte Atlantikluft nach ME. Regen breitet sich von West nach Ost aus, friert  sofort auf den gefrorenen Böden. Dahinter folgt ein Kaltfront, die die Schneefallgrenze bis morgen Mi wieder bis in tiefere Lagen sinken lässt.

Bis zum Wochenende bleibt es mild. Dabei wird es ab Do föhnig:
Sonne, Wolken und Wind mit Tauwetter auf den Bergen, im Gegensatz dazu ausgedehnte Nebelfelder in den Niederungen. Abgesehen von Föhntälern erreichen dort die Tageshöchsttemperaturen nur zarte Plusgrade.

Der weitere Trend wird von den Modellen sehr ambivalent berechnet. Das experimentelle Langfristmodell der NOAA berechnet einen extrem milden Februar mit einer positiven Temperaturabweichung von 3 K, was auf eine nachhaltige  W- oder SW-Strömung hindeuten würde.

Bei genauere Betrachtung der letzten Modellrechnungen von GFS und EZ erkenne ich aber immer mehr den Trend zu einer Erhaltungsneigung, der Rückkehr zum bisherigen Muster der Druckverteilung: das Kontinentalhoch und mit ihm Kaltluft verlagert sich retrograd nach W und blockiert die atlantische  Frontalzone mit ihren milderen Luftmassen vor den Toren ME´s.

Diese Entwicklungsvariante ist natürlich noch sehr spekulativ, aber ich sehe hohes Potential für einen neuerlichen winterlichen Wetterabschnitt ab Ende der ersten Feruardekade.

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Perfekter Firn vor der Wetterumstellung

Um den idealen Zeitpunkt für eine Genussabfahrt wählen zu können, besteige ich heute sehr zeitig in der Früh den Göller von Süden. Oben angekommen sind die Einfahrten nach S und SO noch pickelhart. Lebhafter kühler Wind aus südlicher Richtung verzögert trotz strahlender Sonne das Auffirnen länger als erwartet. Um die Wartezeit zu nutzen, entscheide ich mich zunächst für ein Abfahrt durch die Schindlerrinne nach Norden. Nach dem Wiederanstieg erwartet mich ca. 1 Stunde später eine herrliche Firnabfahrt in die Karlgrube. Den unteren mit Latschen durchsetzten Teil erspare ich mir und steige über den westlichen Begrenzungsrücken nochmals zum Gipfel auf. Über ideal aufgefirnte steile SW-Hänge erfolgt die Schlussabfahrt durch das Südkar.

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Wetterumstellung mit Glatteisgefahr am kommenden Dienstag

Hochdruck und nachlassender Föhn bestimmen das Wochenende. Inversionsbedingt hält sich in vielen Niederungen Nebel und Hochnebel.

Am Mo kündigen ausgedehnte Wolkenfelder über dem Nebel  die bevorstehenden Wetterumstellung an.

Mit den Niederschlägen einer Warmfront, die größtenteils in flüssiger Form fallen und auf gefrorene Böden fallen,  besteht ab der Nacht zum Di große Glatteisgefahr.  Im äußersten Osten, wo sich die bodennahe kontinentale Frostluft nicht so leicht verdrängen lässt, ist auch Schnee möglich.

Für den Di-Frühverkehr könnte dies ein herausforderndes Ereignis werden. Details sind ein Nowcasting.

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