„Arktischer“ Schneeberg

Hochwinterlich präsentiert sich derzeit der Schneeberg. Im unteren Teil fehlt zwar der Schnee, dafür gibt es bei meinem heutigen Durchstieg der Weichtallklamm heikle Eisverhältnisse. Während die sonst nassen Felsen in der Klamm mit einer glatten Eisglasur aufwarten und kaum Halt bieten, ist die freie Hochfläche des Schneebergs mit einem dicken aber gut begehbaren Eispanzer bedeckt.

Bilder sagen mehr als tausend Worte 🙂

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Die schönsten Aussichtpunkte im Oberen Triestingtal

Bei der Auswahl habe ich mich auf meine 4 persönlichen Favoriten beschränkt:

Hocheck, Schöpfl, Araburg und Peilstein.

Es sind zugleich die höchsten Erhebungen im Bereich des Oberen Triestingtal und im nachfolgenden Beitrag in der Reihenfolge ihrer Seehöhe (absteigend) behandelt.

Darüberhinaus gibt es noch eine Fülle aussichtsreicher Punkte (z.B. Reisberg, Tamberg, Lug ins Land etc.), die in diversen Beiträgen meiner Wetterseite dokumentiert sind.

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Wochenprognose: der Kaltfront folgt eine spätherbstliche Inversionslage

Zwischen einem mächtigen Tiefdrucksystem über Skandinavien und dem in Richtung Island aufgewölbten Azorenhoch quert heute So eine Warmfront die Ostalpen von W nach O. In den von ihr mitgeführten milden atlantischen Luftmassen steigt die Schneefallgrenze deutlich über 1000m an, ehe sie mit der eintreffenden Kaltfront in der Nacht auf morgen Mo von W nach O bis in viele Tallagen sinkt.

Morgen Mo herrscht eine markante Nordstaulage. Winterlich und anhaltender Schneefall in den Nordalpen, wechselhaft mit Schnee-, Graupel- und Regenschauern im O.

Am Di dehnt sich ein Keil des Azorenhochs über den Alpenraum aus. Die Wolken und letzten leichten Schneefälle im Nordstau werden im Verlauf des Di langsam weniger; im O wird es bei lebhaftem NW-Wind wechselhaft mit zunehmenden Sonnenanteilen; bei Nordföhn überwiegt an der Alpensüdseite sonniges Wetter.

Ab Mi dominieren für  ein paar Tage im gesamten Ostalpenraum  antizyklonale Verhältnisse mit Nebel in vielen Niederungen und Sonne auf den winterlich verschneiten Bergen (Beitragsbild).  In Aufklarungsgebieten ist verbreitet mit Nacht- und Morgenfrost zu rechnen. Auf den Bergen setzt deutliche Milderung ein; die Nullgradgrenze steigt auf über 2000m.  Auch in den Niederungen steigen die Temperaturen leicht an, bleiben aber auch tagsüber im einstelligen Bereich. 
Diese Inversionslage wird nach derzeitigen Modellrechnungen im Verlauf des nächsten Wochenendes durch ein atlantisches Frontensystem ausgeräumt.

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„Glorienerscheinung“ am winterlichen Schneeberg

Um Sonnenenergie zu tanken, musste man heute über die dichte Stratusdecke gelangen. In NÖ ist heute am Vormittag der Schneeberg mit seinen 2076m die einzige Erhebung, die aus der hochnebelartigen Bewölkung ragte. 

Da ich spätestens ab Mittag  den Wolkenaufzug eines Frontensystems erwartete, starte ich meine heutige Schneebergtour sehr zeitig, in der Hoffnung über den Nebel zu gelangen und noch ungetrübten Sonnenschein genießen zu können. 

Um 08:30 stehe ich bei tiefwinterlichen Verhältnissen am Gipfel des Kaisersteins knapp über dem Nebel. Durch den günstigen Einfallwinkel der Sonne entsteht um meinen Schatten an der nahen Wolkenobergrenze eine besonders markante Glorie (Beitragsbild).

Nach einer längeren Rast beim Klosterwappen, dem höchsten Punkt, in der wärmenden Sonne  erfolgt der zügige Abstieg durch teils dichten Nebel zurück zum Ausgangspunkt. 

Nachfolgend eine Bilderstrecke der Tour in chronologischer Reihenfolge:

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Novemberstimmungen

Warum ist gerade der November so anfällig für trübe Nebeltage?

Bei gradientenschwachen Wetterverhältnissen oder auch Hochdrucklagen kann in den langen Novembernächten in Tal und Beckenlagen die Luft so stark abkühlen, dass die enthaltene Feuchtigkeit kondensiert und Nebel entsteht.  Die Sonne allein ist aufgrund der recht kurzen Sonnenscheindauer um diese Jahreszeit und des flachen Einfallwinkels  zu schwach, um den Nebel zu verdampfen/aufzulösen. Es bildet sich eine Inversionswetterlage aus. Die kalte bodennahehe Nebelluft ist aufgrund der höheren Dichte schwerer und bleibt von der darüberliegende wärmere Luft entkoppelt. Es benötigt starken Wind (z.B. durch eine Front), der eine vertikale Durchmischung der Luftmassen bewirkt und den Nebel in der bodennahen Grundschicht auflöst.

Aber der November als Übergangsmonat vom Herbst zum Winter wartet auch mit anderen Facetten auf.

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Wochenprognose: Mischung aus feuchtkühler Atlantik- und feuchtmilder Mittelmeerluft

Die Föhnlage, die gestern So ihren Höhepunkt mit außergewöhnliche milden Temperaturen in höheren Lagen und ausgedehnten Nebelfeldern über weiten Teilen der Niederungen erreichte (Beitragsbild) wurde in der vergangenen Nacht auch im O beendet.

Feuchtkühle Atlantikluft und feuchtmilde Mittelmeerluft haben sich über den Ostalpen getroffen und bestimmen das Wettergeschehen bis weit in die bevorstehende Woche hinein.
Verantwortlich für diese niederschlagsanfällige Mischung ist rege Tiefdrucktätigkeit im Mittelmeerraum vom Golf von Genua bis zur Adria und die gleichzeitige Zufuhr von kühler Atlantikluft in die Westhälfte Österreichs. Milder bleibt es an der Vorderseite des Mittelmeertiefs im SO, O und der östlichen Alpennordseite. 
In der Westhälfte kann die Schneefallgrenze kurzzeitig bis in Alpentäler sinken, nachhaltig winterlich wird es vorerst aber nur im Bergland oberhalb 1200m-1500m. Im Hochgebirge oberhalb 2000m fällt über 1/2m Neuschnee.

Eine langsame Umstellung der Wetterlage dürfte in der zweiten Wochenhälfte erfolgen. Das Azorenhoch kräftigt sich und erkämpft sich eine Ausdehnung nach N. Mit dieser Aufwölbung  erfolgt die Umstellung der großräumigen Strömung auf NW und die Zufuhr subpolare Luftmassen, die über der noch recht warmen Nordsee gemildert werden. Während sich im S dabei das Wetter voraussichtlich etwas bessert, kündigt sich – sollte die Berechnung des amerikanischen GFS eintreffen –   für die Alpennordseite ein  Berglandwinter ab dem Wochenende an. 

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Erwärmung der Arktis in Zeiten des Klimawandels und polare Verstärkung

Die Folgen der globalen Erwärmung, die in der Arktis durch positive Rückkopplungsprozesse (d.h. durch die Erwärmung ausgelöste Veränderungen wirken sich wiederum auf das Maß der Erwärmung aus) verstärkt wird, sind weitreichend:

-deutlich stärker ansteigende Lufttemperaturen als im weltweiten Durchschnitt,
-dramatischer Rückgang des polaren Meereises,
-zurückweichende Gletscher (Grönland),
-auftauender Permafrostboden,
-Abschwächung der atlantischen thermohalinen Zirkulation,
-Anstieg des weltweiten Meeresspiegels,
-ökologische Folgen für Mensch, Tier und Pflanzenwelt,
-politisches Konfliktpotential durch die Umweltveränderungen und neu erschließbarer Ressourcen
-Wetter in den mittleren Breiten der nördlichen Hemisphäre

Der nachfolgende Beitrag behandelt Ursachen dieses Phänomens und die Auswirkungen auf „unser“ Wetter und ist Inhalt einer Präsentation eines TSN-Workshops der ZAMG.

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