Archiv der Kategorie: Wetterprognosen / Synoptische Analysen (Wetterblog)

Aktualisierung: Balkantief bringt der östlichen Alpennordseite und dem Wr. Wald erhebliche NS-Mengen

Etwas freundlicher und wärmer als die letzten Tage verläuft der heutige Di. In der eingeflossenen labilen Kaltluft sind ab dem Nachmittag aber lokale Schauer zu erwarten. Höhere Berge bleiben wolkenverhangen.
Morgen Mi verstärkt sich der Einfluss des OE-Höhentiefs. Damit wird es deutlich unbeständiger und es muss vor allem an der Alpennordseite den ganzen Tag mit teil konvektiv durchsetzten Regen gerechnet werden. 
Die großen Regenmengen erwarte ich aber erst am Do. 
Das Höhentief verlagert sich mit seinem Kern nach Griechenland und steuert in der Nacht auf Do gegen den Uhrzeigersinn ein Okklusion in großen Bogen aus NO an die Ostalpen. Konvektiv durchsetzter Starkregen verstärkt durch N-Stau setzt am Do ab den Morgenstunden vom Wr. Wald  über NÖ/OÖ bis ins Innviertel  ein, begleitet von W- bis N-Wind in den Niederungen. 
Der Regenschwerpunkt verlagert sich dabei im Tagesverlauf des Do entlang der Alpennordseite langsam von O nach W.
Die berechneten Regenmengen sind von Modell zu Modell recht unterschiedlich und aufgrund des konvektiven Anteils auch schwer vorherzusagen. 
Für das Obere Triestingtal sind nach meiner Einschätzung 50mm, u.U. aufgrund konvektiver Anteile auch darüber, realistisch.  In den NÖ Voralpen erwarte ich durchaus auch 100mm (von GFS berechnete NS-Mengen siehe Beitragsbild). Insgesamt sollten die Mengen beherrschbar und unterhalb kritischer Hochwassergrenzen bleiben.
Am Fr verlagert sich das Balkantief unter Abschwächung in Richtung Schwarzes Meer, wird in weiterer Folge vom Trog über Russland aufgenommen und verliert seinen Einfluss auf die Ostalpen.
Das Wochenende steht nach neuesten Erkenntnissen im Zeichen eines sommerlichen Wettercharakters mit viel Sonne bis über Mittag und lokalen Gewittern im Bergland an den Nachmittagen.
Verantwortlich dafür ist die Regenerierung der Omegalage mit Hochschwerpunkt über Skandinavien und einer gradientenschwachen Hochdruckbrücke zwischen den flankierenden Tiefdruckgebieten (Atlantik, NW-Russland) über dem Alpenraum.

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Wochenprognose: unbeständig durch zyklonale Nordlage

Meine Skepsis, den Wettermodellen, die vergangenen Fr fast durch die Bank ab Mitte kommender Woche hochdruckgeprägtes Sommerwetter simulierten, nicht zu trauen, war berechtigt. Wie sooft bereitet die Erfassung von Höhentiefentwicklungen über OE den Modellen Schwierigkeiten und hat somit großes Überraschungspotential. Dies dürfte sich auch aktuell bestätigen. Statt der Ausweitung des Hochdruckgebietes über GB/Nordsee zu den Alpen wird der Höhentiefeinfluss aus O zur Wochenmitte zunehmen. Damit verlängert sich die Sommerpause bis Ende des Monats.  Die derzeit ungewöhnlich kühlen Temperaturen steigen zwar etwas an, werden aber keine sommerlichen Werte erreichen. Stabiles Schönwetter ist ebenfalls in weiter Ferne. Insgesamt begünstigt ist in kommender Woche die Alpensüdseite und der äußerste W.
Tendenziell besser im Sinne von sommerlich sieht es dann ab Anfang Juli aus  🙂

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Omegalage mit nördlicher Höhenströmung erzwingt eine Sommerpause

Die Kaltfront des Skandinavientiefs hat in der vergangenen Nacht Österreich mit einem Schwall mäßig feuchter Polarluft gequert. Im Vorfeld gab es gestern in der heißen Luft (31,2° C an meiner Messstation in Thenneberg)  teils heftige präfrontale Gewitter (Beitragsbild bei Wr. Neustadt), die aktuell jetzt um 06:00 entlang der Südgrenze befinden und sich nach Slowenien verlagern.
Relativ kühl und unbeständig wird das Wochenende und der Wochenanfang an der Alpennordseite östlich von Tirol und im O verlaufen. Eine zyklonal geprägte nördliche Strömung bringt den Ostalpen kühle wolkenreiche Luft. Wetterbegünstigt, deutlich freundlicher und etwas wärmer wird es im äußersten W und an der Alpensüdseite.

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Wochenprognose: Temperatursturz beendet hochsommerliche Tage

Bis inkl. kommenden Do weisen die Modellrechnungen der letzten Tagen keine nennenswerte Änderung auf, d.h. es gibt keine Änderung zu meiner Prognose/Analyse von Fr in der Früh.

Heute So: bei schwachem Hochdruckeinfluss sommerlich warm mit viel Sonnenanteilen zwischen den Quellwolken. Im SO, wo noch etwas labilere Luft des abgezogenen Balkantiefs lagert, können im Tagesverlauf in den entstehenden Quellungen einzelne Schauer und Gewitter entstehen. Im Laufe des Nachmittags erfolgt im W im Vorfeld einer Kaltfront, die sich in der kommenden Nacht an die Alpennordseite legt, eine Labilisierung der Luftmasse mit zunehmender Schauer- und Gewitterbereitschaft.

Morgen Mo: schwache Kaltfront aus NW mit Wolken und etwas Regen vormittags entlang der Alpennnordseite von Vorarlberg bis NÖ; windig, trocken und wechselhaft im östlichen Flachland und am Alpenostrand; freundlich mit lockeren Cumuluswolken im nordföhnigen S. 

Di bis Do: Hochdruckeinfluss und zunehmend heiß. Hitzegewitter im Bergland sind am Do wahrscheinlich. 

Fr: Passage einer markanten Kaltfront aus NW mit heftigen präfrontalen Gewittern im SO. Damit verbunden ist ein Temperatursturz um 15 K . 

Wochenende: Troglage mit frischer stabil geschichteter Atlantikluft, unbeständiger Wettercharakter und gedämpfte Temperaturen (Tmax um oder knapp über 20 ° C).

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Skandinavienhoch geht, Azorenhoch kommt, der Sommer bleibt!

Zunehmende Wetteraktivität am Nordatlantik hat den persistenten Hochdruck über Skandinavien, der die rekordwarmen Monate April und Mai ermöglichte und auch in der ersten Junidekade andauerte, abgebaut. Stattdessen verstärkt sich das das Azorenhoch, zwingt die atlantische Frontalzone zu einem nördlich verlaufenden Kurs (Neufundland, GB, Nordsee, Südskandinavien) und sorgt mit einer WSW-Grundströmung  im Alpenraum für eine Fortsetzung des Sommers.

Die kommenden Tage bis einschließlich So verlaufen zunächst  im Randbereich des aus dem Trog abgeschnürten Balkantiefs (Cutoff) und im Vorfeld eines flachen Atlantiktroges über GB noch wechselhaft. Etwas labiler und damit wolkiger ist es heute Fr und morgen Sa in der Osthälfte, am So im W. Es herrscht nur mehr geringer Schauerneigung und es wird wieder sommerlich warm. Hinter einer nur schwach wetterwirksamen Kaltfront, die am Mo die Alpennordseite quert, dehnt sich am Di das Azorenhoch mit einem markanten Höhenkeil über ME bis OE aus. Damit kündigen sich im Alpenraum ein paar stabilere (Hoch-)sommertage an. Die Bereitschaft zu Hitzegewittern über dem Bergland nimmt in der zweiten Wochenhälfte zu.

Wie lange Hitze und Hochdruckeinfluss im Alpenraum erhalten bleiben und wann/wo Hitzegewittern zu rechnen ist, werde ich in meiner Wochenprognose behandeln.

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Heftige Gewitter ebnen den Weg für eine Wetterumstellung

In meiner Wochenprognose habe ich auf das Unwetterpotential am heutigen Di bereits hingewiesen. Die Wetterentwicklung der letzten Tage hat daran nichts geändert. Wie bereits am vergangenen Fr von GFS simuliert, liegt heute Di ein Trog, der sich das langlebige Höhentief vor der Iberischen Halbinsel einverleibt hat, über WE. An seiner Vorderseite wird feuchtlabile und warme Mittelmeerluft zu den Ostalpen geführt. 

Im Tagesverlauf des heutigen Di sind ausgehend vom Bergland mit Schwerpunkt nördlich der Alpen und am Alpenostrand verbreitet Gewitter, lokal mit Unwetterpotential wie Starkregen, Hagel und Sturmböen zu erwarten:

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Wochenprognose: Langsamer Abbau der herrschenden GWL

Hitze, Unwetterlage, Troglage mit leichter Abkühlung, nachrückendes Azorenhoch…..so  lässt sich der abwechslungsreiche Wetterablauf in Wochenfrist im Telegrammstil beschreiben.

Von heute Fr bis Mo  zeigt die bei uns seit Wochen lagernde subtropische Luftmasse nochmals, wozu sie mit Unterstützung der hochstehenden Sonne in der Lage ist: Hitze mit lokal heftigen Wärmegewittern.

Im Verlauf des Di  beginnt eine Wetterumstellung begleitet von hohem Unwetterpotential.
Spürbar kühler (aber keineswegs kalt), unbeständig und z. T. regnerisch gestaltet sich dann mit einem gemächlichen übergreifenden atlantischen Trog der Wettercharakter ab Mitte kommender Woche

In Lauerstellung befindet sich das Azorenhoch, das sich am Fr  mit einem Keilvorstoß zu den Alpen ausdehnt und den Trog über ME/Mittelmeer verkümmern lässt. Damit wird die eingeflossene kühlere Atlantikluft rasch wieder erwärmt.
Es bleibt sommerlich, aber mit dem Luftmassenwechsel ist die Schwüle – zumindest vorübergehend – gebannt. Ein stabileres und freundliches nächstes Wochenende kündigt sich an. 

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Wetteränderung nimmt langsam Gestalt an

Die schwachgradientigen Tage mit hochlabiler, gewitteranfälliger, schwüler Luftmasse könnten gezählt sein. Allerdings reichen die Finger einer Hand noch nicht aus  😉

Zunächst  bleiben sowohl Unwettergefahr als auch  das Erreichen hochsommerliche Tmax (>30° C) im Flachland oder an der föhnigen Alpennordseite bestehen. 
Konvektive Entwicklungen (Beitragsbild) gefolgt meist ortsfesten  kleinräumigen Luftmassengewitter mit Starkregen und Hagel  bleiben an der Tagesordnung. 

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