Nach dem Abzug des Adriatiefs, dass im Süden und Osten den erwarteten Neuschnee gebracht hat, befindet sich der Ostalpenraum weiterhin im Einflussbereich eines mächtigen trogartigen Tiefdrucksystems, das weite Teile Europas bedeckt.
Eile mit Weile
Abklingender Nordstau und zunehmender Zwischenhocheinfluss, das waren die heutigen Wetteraussichten.
Letze Schneeschauer, Nebel und Restwolken sollten im Laufe des Tages der Sonne Platz machen.
Ich erwartete erst für den frühen Nachmittag Auflockerungen. Deshalb verlegte ich den Start zu einer kurzen Schitour in die Gutensteiner Alpen in den Vormittag.
Eile war nicht angebracht, wenn ich die Chance auf Sonne wahren wollte.
Es bleibt winterlich
Das winterliche Landschaftsbild im oberen Triestingtal (Beitragsbild von gestern) wird noch länger erhalten bleiben 🙂
Eine Kältewelle mit strengem Frost ist zwar nicht zu erwarten, aber das Temperaturniveau im Mittelfristzeitraum wird den vorhandenen und noch fallenden Schnee oberhalb 300m – 400m bis auf weiteres konservieren.
Ausschlaggebend dafür ist ein riesiger Tiefdruckkomplex, der zwischen einem Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik und einem Kontinentalhoch über Europa zu liegen kommt. Diese Großwetterlage erweist sich als sehr beständig.
Den damit einhergehenden Wettercharakter bis inklusive erster Feberwoche kann man folgendermaßen zusammenfassen:
mäßig kalt mit einzelnen Eistagen bis ins Flachland,
wenig Wind,
wechselhaft mit vielen Wolken, einzelnen sonnigen Abschnitten und zeitweisem Schneefall.
Nachfolgend meine Progose mit synoptischer Analyse und Ausblick auf die weitere Entwicklung bis zum Ende der ersten Feberdekade.
Die Gipfelwolke des Schneeberg
Heute unternahm ich die erste Schitour dieses Winters auf den Schneeberg (2076m). Der gestrige Neuschneezuwachs machte es möglich.
30cm ruhig gefallener und zu spurender 🙂 Pulverschnee bis 1800m sorgten für bester Verhältnisse.
Nur der Gipfelbereich war windbehandelt.
Der Schongang des Winters ist zu Ende
Wie sooft bei einem Mittelmeertief, gab es auch diesmal eine Überraschung bezüglich der Niederschlagsmenge.
Was sich gestern bereits angekündigt hat, ist heute morgens Wirklichkeit geworden: 15cm pulvriger Neuschnee im oberen Triestingtal. Die Warmfront des Mittelmeertiefs ist über der Osthälfte Österreichs okkludiert und zu liegen gekommen. Sie verursacht nach wie vor mäßigen Schneefall (Beitragsbild, 07:00), der im Laufe des Tages nachlässt bzw. aufhört.
Wie geht es nun weiter?
Nur ein Hauch von Winter……………
……………..ist derzeit in meiner Umgebung vorzufinden.
Temperatur und Anraum lassen heute zwar keinen Zweifel über die herrschende Jahreszeit aufkommen.
Was aber seit dem Orkantief FELIX fehlt, ist der Schnee.
Das dürfte auch die innere Uhr mancher Frühlingsboten verwirren 😉
In Bildern ein paar Eindrücke eines kurzen Spazierganges heute Vormittag.
Lawinen, Hochwasser, Sturm, Straßensperren………..
…………..das sind die möglichen Auswirkungen, die mit der bevorstehenden Wetterumstellung auf eine turbulente zyklonale WNW-Lage zur Mitte der Woche auf die Alpen und das nödliche Alpenvorland zukommen.
Was ich gestern in meiner Analyse noch als Vollwinter verniedlichte, entpuppt sich immer mehr als außergewöhnliches Wetterereignis mit extremen Niederschlagsmengen in wenigen Tagen in den NW-Staulagen, vor allem vom Arlberg bis Hochkönig.
In diesen Gebieten werden akkumulierte Schneemengen mit einem Wasseräquivalent von 300mm in wenige Tagen simuliert. Auch wenn diese Rechnung noch nach unten korrigiert wird, in den Hochlagen der erwähnten Gebiete ist mit über 2m Neuschnee zu rechen. Unterhalb von 1500m wird ein Teil des Niederschlages mit einer Warmfront (30.1.) vorübergehend als Regen fallen.
Extreme Lawinengefahr wird für viele Straßensperren zum Beginn der Semesterferien Ostösterreichs sorgen.
Auch lokale Überflutungen durch Starkniederschläge im Warmsektor sind zu befürchten.
Entlang der Alpennordseite sind mit der straffen WNW-Strömung Sturmböen zu erwarten.
Der Osten und Süden bleiben verschont.
Vollwinter zum Monatsende
Im Bergland und den höheren Lagen nördlich der Alpen verabschiedet sich der Jänner mit Actionwetter und großen Neuschneemengen.
Die Tage der dezeit langweiligen Wetterlage sind gezählt. Der Wetterabschnitte mit feuchtkühlen gradientenschwachen Verhältnissen in den Niederungen und föhnigen und teilweise sonnigen Bedingungen auf den Bergen und den nordseitigen Alpentälern geht morgen Fr zu Ende.
Die Strömung dreht zunehmend auf NW und leitet einen zunächst noch zahmen winterlichen Wetterabschnitt ein. Alpennordseitig und vor allem im Nordstau werden in den kommenden Tagen immer wieder leichte bis mäßige Schneefälle auftreten. Auch ins Flachland werden sich bei winterlichen Temperaturen Schneeflocken verirren. Nur die Alpensüdseite geht leer aus.
Ab der zweiten kommenden Wochenhälfte geht es dann heftig zur Sache. Eine zyklonale NW-Lage bringt mit stürmischen Winden abwechselnd Warm- und Kaltfronten zu den Alpen. Mit 1 bis 2 m Neuschnee in mittleren und höheren Lagen der Nordstaugebiete muss aus heutiger Sicht gerechnet werden.
Fortsetzung des Tümpelwetters
Zwischen dem Azorenhoch und einem Kontinentalhoch über NW-Russland herrscht über dem westlichen Mittelmeerraum und ME in den nächsten Tagen ein gradientenschwacher zyklonal geprägter Wettercharakter mit schwacher Südföhnkomponente.
Nur morgen Mi bringt ein schwaches Zwischenhoch etwas Sonne auf den Bergen und in den Föhntälern nördlich der Alpen.
Ende der Woche Umstellung auf nasskaltes NW-Wetter mit Schneezuwachs nördlich der Alpen und Nordföhn im Süden.
Die Temperaturen bleiben der Jahreszeit entsprechend durchschnittlich. Im Flachland ist in Wochenfrist kein Wintereinbruch zu erwarten. Winter light 😉
———- Fallstudie: Eisbruch am Hocheck ——– ——————— 26.11.2014 – 04.12.2014 ———————–
—————————————–TRUSTED SPOTTER NETWORK Workshop————————————–
Termin: 31.01.2015; 28.03.2015
Ort: ZAMG/Wien Hohe Warte; ZAMG/Graz
Thema: Eisbruch am Hocheck 26.11.2014 – 04.12.2014
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