15cm (Tal) bis über 30cm (oberhalb 600m) Neuschnee sind seit gestern abends im Oberen Triestingtal gefallen. Den frühen Vormittag nutze ich heute bei teils heftigem Schneetreiben zu einer Hausrunde durch die frisch verschneite Winterlandschaft übers Hocheck.
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Im und über dem Kaltluftsee
Dichter Nebel bei -4° C lastet heute früh über dem Oberen Triestingtal.
Vom Sturm gezeichneter Schneeberg
Bevor in der Höhe Milderung dem gefallenen Schnee wieder zusetzt, unternehme ich heute ein Schitour auf den Schneeberg. Meine Erwartungshaltung auf brauchbare Schitourenbedingungen ist sehr gering, denn für das felsige mit Latschen durchsetzte Gelände im oberen Teil ist der jüngst gefallene lockere Neuschnee nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“. Dazu kommt noch der starke Wind, der am Ende des Schneefallereignisses die polare Kaltluft brachte. Mein Plan lautet, den sonnigen Wintertag genießen, soweit wie möglich mit Schi anzusteigen und die letzten Höhenmeter zu Fuß zurückzulegen. Umso überraschter bin ich, dass es die Verhältnisse erlauben, bis zum Gipfel mit Schi anzusteigen und von dort bis zum Ausgangspunkt ohne nennenswerte Feindberührung wieder abzufahren.
Schiwanderung in den Gutensteiner Alpen
Nachdem ich gestern am Hocheck oberhalb 800m überraschend große Neuschneemengen angetroffen habe, plante ich für heute erste Schitour dieses Winters. Aus Zeitgründen mußte es in der Nähe sein. Deshalb wähle ich mit Hochstaff und Reisalpe zwei nahe Gipfel in den Gutensteiner Alpen, die viel Wiesengelände aufweisen. Waldabfahrten brauchen ein Schneefundament, das derzeit noch nicht vorhanden ist. Die 40cm pulvriger Neuschnee ermöglichen trotzdem ausreichend gute Bedingungen für Aufstieg und Abfahrt.
Zweiter Wintereinbruch am Hocheck
Das bizarre Raueis, mit dem vor genau einer Woche der Winter das erstemal in diesem Spätherbst seine Krallen gezeigt hat, war nur von kurzer Dauer. Eine föhnige SW-Strömung sorgte in den letzten Tagen bei positive Temperaturen bis über 2000m für kräftiges Tauwetter.
Ein Adriatief mit Vb-ähnlicher Zugbahn, für den Alpenostrand, dem Wienerwald und dem östlichen Nordstaubereich der NÖ-Voralpen im Winter der Schneebringer schlechthin, sorgte von So abends bis heute Di früh für 30mm bis 40mm NS. Mangels vorhandener Kaltluft, fiel ein großer Teil des NS unterhalb 800m-1000m als Regen. Erst mit der Verlagerung des Tiefdruckkerns nach Ungarn im Verlauf des gestrigen Mo drehte die Strömung von SO auf NO, wodurch zunehmend kältere Kontinentalluft zu den Ostalpen advehiert wurde. Im Oberen Triestingtal dauerte es aber bis gegen Mitternacht, bis der Regen in Schnee überging. Mit 3cm bis 5cm ist die Schneedecke im Tal (knapp über 400m) entsprechend gering ausgefallen. Mit jedem Höhenmeter auf das Hocheck nimmt die Schneemächtigkeit aber deutlich zu, sodass im Gipfelbereich des Hocheck (1037m) gut 25cm pulvriger Neuschnee neben Verfrachtungen bis über 1/2m Höhe anzutreffen sind. Zusätzlich hat der starke N-Wind am Hocheckkamm dank tiefer Wolkenuntergrenzen kräftige Raueisstrukturen an Bäumen und Ästen ausgebildet.
Da die kontinentale Kaltluft im O Österreichs bis Fr/Sa wetterbestimmend bleibt, wird sich die Winterlandschaft am Hocheck einige Tage halten können. Erst nach dem Wochenende ist mit einem deutlichen Temperaturanstieg und Tauwetter zu rechnen.
Tiefwinterliches eisiges Hocheck
Die Mischung aus kalter Kontinentalluft mit feuchtmilder Mittelmeerluft sorgt heute am Vormittag nicht nur für mäßigem Schneefall (ca. 5cm), sondern auch für ansehnliche bizarre Eisgebilde am windausgesetzten Kammbereich und auf der Warte des Hocheck.
Bilderstrecke von meiner heutigen Hocheckwanderung (am Beitragsende sind Fots vom 21.11. in der Früh hinzugefügt):
Vom Höllental aufs Klosterwappen
Wechselnde Wolkenstimmungen und beißend kalter Ostwind sind meine heutigen Begleiter auf den Schneeberg.
Als Ausgangspunkt wähle ich den Parkplatz beim Weichtalhaus im Höllental.
Anstieg: Kientalerhütte, südlicher Grafensteig, orographisch nrechter Rücken des Kolingrabens, Klosterwappen
Abstieg: Stadelwandleiten und Stadelwandgraben
Raureif und Raueis auf Hochstaff und Reisalpe
Bei einer kurzen Wanderung auf Hochstaff und Reisalpe treffe ich heute erstmals in diesem Winterhalbjahr in den Gutensteiner Alpen auf zarte „Raueiskunstwerke“.
Nach der Besteigung des Hochstaffs von Ebenwald führt der Weiterweg hinab zur Kleinzeller Hinteralm und von dort auf die Reisalpe.
Und täglich grüßt das Murmeltier
Zäher Nebel in der feuchten Grundschicht und ungetrübter Sonnenschein mit extrem milden Temperaturen auf den Bergen sind aktuell die dominierenden Wettererscheinungen im Oberen Triestingtal, dem Wienerwald und dem östlichem Flachland (siehe angefügte Wetterbilder vom Hocheck).
Schneeberg über den Bürklesteig
Um sicher zu gehen, dass ich heute über die zähe Nebeldecke gelange, beschließe ich, den Schneeberg zu besteigen. Da ich mittags wieder im Tal sein will, fällt die Wahl auf meinem Lieblingsanstieg von der Puchberger Seite, dem Bürklesteig. Dieser liegt bereits bei Sonnenaufgang in der Sonne.
Eine umfangreiche Bildserie in chronologischer Reihenfolge habe ich nachfolgend zusammengestellt.