Online Führung durch das Sonnblickobservatorium

Der Hohe/Rauriser Sonnblick mit dem Observatorium der ZAMG auf seinem Gipfelfelsen ist seit vielen Jahren ein begehrtes Gipfelziel meiner Schitouren und Bergwanderungen. Dabei hatte ich auch schon mehrmals die Gelegenheit zu einer persönlichen Führung mit hochinteressanten Erklärungen der Messinstrumente für die Klimaforschung und der wissenschaftlich relevanten Umweltbeobachtung.

Für alle Interessierten möchte ich an dieser Stelle eine „Online Führung durch das Sonnblickobservatorium“ am kommenden Mi, 02.03.2022, 17:00 durch die Observatoriumsleiterin Elke Ludewig als Zoom-Meeting ankündigen.
Näheres und der Teilnahmelink sind der Einladung auf der ZAMG-Hompage zu entnehmen:

WetterZOOM – Live: online Führung des Sonnblick Observatoriums (3.106 m) — ZAMG

Zur Einstimmung sind nachfolgend  eine Präsentation im Rahmen eines TSN-Workshops und Beiträge mit alpinen Fotosequenzen meiner Sonnblickbesuche seit 2014 verlinkt:

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Wochenprognose: mäßig kalte Hochdruckrandlage mit Übergang zu flacher Druckverteilung

Die wetterbestimmenden Druckgebilde für den Ostalpenraum bis zum kommenden Wochenende sind

-eine Hochdruckbrücke vom Azorenhoch über Frankreich, dem nördl. ME bis zum Baltikum und NW-Russland, die die atlantische Frontalzone ins europäische Nordmeer lenkt und damit für den Alpenraum blockiert;

-ein Höhentiefkomplex zwischen Balkan und Schwarzem Meer/Ukraine.

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Übergang von turbulenter GWL Wz zu kühler Hochdrucklage (GWL BM)

Auch wenn das zonale Strömungsmuster über dem NA erhalten bleibt, ändert sich die GWL über ME und damit dem Alpenraum ab dem Wochenende. Wie schon in meinem letzten Analysebeitrag mit einem Blick auf dem PW erwähnt, verschiebt sich die atlantische Frontalzone über dem europäischen Kontinent nach N. Die turbulente zyklonale Westlage im Alpenraum wird damit beendet. Es stellt sich eine deutlich ruhigere und zunehmend antizyklonal geprägte Wetterlage ein. Da die zuletzt eingeflossene Luftmasse polaren Ursprungs und damit relativ kalt und trocken ist (s.u.), sind kommende Woche frostige Nächte und auch bei Sonneneinstrahlung nur gedämpfte Tmax  zu erwarten.  Der Schnee im Bergland wird konserviert!

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Wochenprognose: der Polarwirbel (PW) aktiviert unaufhörlich die stürmische Westwetterlage (GWL Wz)

Bei weiterhin zonaler Grundströmung bleibt es bis Wochenmitte stürmisch, danach bei nachlassendem Wind zunächst weiterhin unbeständig. Im Laufe des kommenden Wochenendes zeichnet sich vor der europäischen Atlantikküste ein Rückdrehen der Strömung auf SW ab. Damit werden die atlantischen Sturmtiefs ins Nordmeer abgelenkt, in ME dürfte dann zunehmender Hochdruckeinfluss für eine nachhaltig für Wetterberuhigung sorgen.

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Milde und turbulente Westwetterlage mit eingelagerten Sturmtiefs

Nach Tagen mit ruhiger hochdruckdominierter Hochdrucklage wird es nun deutlich unbeständiger und turbulenter mit tagweisem Sturmpotential. Die Ursache liegt im „extrem potenten“ PW (Polarwirbel) von der Stratosphäre bis in die Troposphäre, auf dessen ungewöhnliche Stärke ich in den letzten Prognose-/Analysebeiträgen ausführlich eingegangen bin. Auch wenn das Sturmpotential im Laufe des Wochenendes abnimmt, bleibt die  dynamische zonale Westwetterlage auch kommende Woche bestehen, wobei sie ab Wochenmitte – zumindest vorübergehend – wieder der antizyklonale Wettercharakter Oberhand gewinnen könnte.

Erst zum Monatswechsel deutet sich eine deutliche Schwächung des stratosphärischen PW mit „displacement“ und möglichem SSW (sudden stratospheric warming) an. Die Auswirkungen nach unten auf die Troposphäre sind noch nicht absehbar, aber ich fürchte: „die Tür für den Winter (bis in tiefe Lagen) hat sich geschlossen„.

Arktische Kaltluftausbrüche mit Frostgefahr im Frühjahr, wenn der PW in den Sommermodus wechselt, sind damit aber nicht vom Tisch!

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Wenn die Schneerosen erblühen, ist Firnzeit!

Die viel zu milden Temperaturen der letzten Zeit haben den Schnee sonnseitig bis in die Gipfelregionen der NÖ Voralpen durchfeuchtet. In der eingeflossenen trockenen Polarluft vom Fr ist die Schneeoberfläche wieder „beinhart“ gefroren. Ein tragender Schmelzharschdeckel ist dadurch in südseitigen Steilflanken entstanden. Windstille Verhältnisse im gestrigen Sonnenhoch und die richtige tageszeitliche Wahl bescherten uns perfekte Firnverbedingungen.  
Diese optimalen Verhältnisse haben wir gestern ausgenutzt und neben einem traumhaften Spätwintertag mit glasklarer Fernsicht zwei fantastische Firnabfahrten genossen.
Nach sehr frühen Aufbruch (-9°C) erfolgte ein mit Harscheisen erleichterter Anstieg und anschließend SO-seitige Firnabfahrt; dann Wiederanstieg und um die Mittagszeit SW-seitiger Firntraum!

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Wochenprognose: überdurchschnittlich starker PW bewirkt Fortsetzung der persistenten milden Westlage

Nach der gestrigen Passage der angekündigten schwachen Kaltfront setzt sich pünktlich zum Wochenende in der eingeflossenen kühleren Luftmasse ein Zwischenhoch durch. Restwolken entlang der Alpennordseite lösen sich am heutigen Sa bald auf, der So wird abgesehen von dünnen Cirren ungetrübt sonnig.
Mit Annäherung des nächsten Atlantiktroges stellt sich am Mo eine Föhnlage ein. Das Wochenendhoch, das mittlerweile über OE liegt, verhindert ein rasches Durchschwenken des Troges, übt eine blockierende Wirkung aus und erzwingt in der Nacht auf Di einen Abtropfprozess in den Golf von Genua:

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Ungewöhnlich kräftiger PW und eingefahrene zonale Zirkulationsstruktur

Der stratosphärische PW (Polarwirbel) beginnt sich Mitte Jänner typischerweise  abzuschwächen. Häufig führen SSW´s (sudden stratospheric warming) zu Störungen (minor/major warmings) in der in der unteren Stratosphäre (10hPa/32km), die sich in die Troposphäre fortpflanzen und den troposphärischen PW, unsere Wetterküche, derart destabilisieren, dass es zu  massiven arktischen Kaltluftausbrüchen in die mittleren Breiten kommt. Heuer ist davon nichts zu merken. Im zu Ende gehenden meteorologischen Winter präsentiert sich der Stratosphärische PW  ungewöhnlich stark und nach den letzten Berechnungen soll er sich noch verstärken und in der unteren Stratosphäre (10hPa/32km) Rekordwerte bei den Temperaturen und den Zonalwinden erreichen. Dabei weist er, wie die nachfolgende Grafik mit dem Vertikalschnitt zeigt, eine (schwache) Verbindung mit der Troposphäre zwischen NO-Kanada, Grönland und dem Polarmeer auf, wo sich das troposphärische steuernde PW-Fragment befindet und die Zirkulation der NH-antreibt.

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