Ein „Déjà-vu“ am Schneeberg

Bevor es der frühwinterlichen Schneedecke durch milde Atlantikluft wieder an den Kragen geht,  wiederholte ich heute Vormittag meine Schneebergtour vom 11.10.2016  bei hochwinterlichen Verhältnissen. Nebel und Wolken hielten sich hartnäckig mit einer Obergrenze von ca. 1850m.  Darüber hatte die Sonne bei wolkenlosem Himmel das Sagen und machte bei fast windstillen Verhältnissen die Kälte (weniger als -10° C) erträglich.

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Knapp daneben ist auch daneben ;) (Verifikation meiner gestrigen Schneeprognose)

Leider ist meine gestrige Schneeprognose für meinen Wohnsitz nicht eingetroffen:

„Im Oberen Triestingtal erwarte ich bis morgen Sa vormittags gut 10 cm, am Hocheck 20 cm Neuschnee!“

Dabei sah nach den gestrigen Modellrechnungen alles so vielversprechend aus:
ein Adriatief steuert eine Okklusion mit einem Niederschlagsfeld an den Alpenostrand und zeitgleich wird in den unteren Schichten Kaltluft aus nördlicher Richtung advehiert.  Eine ideale Kombination für Aufgleitniederschläge. Das erwartete Zusammenspiel dieser beiden Strömungen hat sich in der Realität nur nicht optimal überlagert. Zum einen verlagerte sich das Adriatief und mit ihm die Niederschläge rascher in Richtung Balkan, zum anderen traf die Kaltluft, die den Regen in Schnee übergehen ließ, erst gegen 04:00 bei bereits nachlassender Niederschlagsintensität ein.  Dadurch fiel der  Hauptniederschlag im oberen Triestingtal als Regen und es reichte nur für wenige cm im Tal, aber trotzdem für herrliche Winterstimmung am Hocheck. 

Dass meine Einschätzung zwar falsch aber kein Flop war, zeigen die nachfolgenden Fotos von einer Hocheckrunde heute am frühen Vormittag.

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Es wird (vorübergehend) winterlich bis in die Niederungen

Ein Adriatief, auf das ich in meinen letzten Beiträgen schon hingewiesen habe, bringt in der kommenden Nacht auch den Niederungen des Ostens eine winterliche Schneedecke.
Zeitgleich mit der vom Adriatief an den Alpenostrand gesteuerten Okklusion strömt aus Norden in den bodennahen Luftschichten subpolare Kaltluft zu den Ostalpen.  Die Niederschläge, die anfangs nur in höheren Lagen ab ca. 500m als Schnee fallen, werden in der zweiten Nachthälfte bis in die Niederungen in festen Aggregatszustand übergehen. Auch im Flachland wird es morgen Sa in der Früh nassen Schneefall geben. Nur im äußersten O des Burgenlands und SO der Steiermark bleibt die Schneefallgrenze bei ca. 400m.
Im Oberen Triestingtal erwarte ich bis morgen Sa vormittags gut 10 cm, am Hocheck 20 cm Neuschnee!
Im Laufe des Sa hören die Schneefälle langsam auf.
Gradientenschwache Bedingungen mit antizyklonalem Charakter werden an den Folgetagen ab So wetterbestimmend. Dabei bleibt es bis Mitte der Woche winterlich kalt mit strengen Morgenfrösten in Aufklarungsgebieten.
Die angekündigte Zonalisierung mit einer GWL-Umstellung auf eine westliche Strömung setzt sich ab Mitte der Woche in der Höhe langsam durch und bringt dort eine deutliche Milderung und Tauwetter. In den Niederungen des Ostens bleibt es voraussichtlich inversionsbedingt noch länger „fußkalt“.

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Frühwinterliches Hocheck

Morgenfrost und tiefe einstellige Tageshöchsttemperaturen…………
…………….ein frühwinterlicher Tagesgang, der sich im Oberen Triestingtal seit einigen Tagen eingestellt hat.
Heute in der Früh gibt es dazu sogar bei -1,8° C leichten Schneefall durch eine aufgleitende Warmfront. Die bodennahe Kaltluft wird aber vom durchgreifenden Wind der Front bald ausgeräumt.
Chancen auf eine dünne Schneedecke bis ins Triestingtal gibt es dann von Fr auf Sa. Aus N strömt zunehmend kältere Luft nach NÖ, gleichzeitig kommt es durch die Okklusion eines Adriatiefs zu leichten Aufgleitniederschlägen, die auch den Wienerwald streifen. D.h. Sa in der Früh rechne ich mit einer weiße Überraschung im Oberen Triestingtal.
Nach einem sehr frostigen So geht es dann kommende Woche mit den Temperaturen langsam bergauf. 

Nach den letzten kalten und trüben Tagen mit Schneefall, der dem Hocheck ein winterliches Ambiente verlieh, erstrahlte gestern die frühwinterliche Landschaft durch ein kurzes  Zwischenhoch in der Sonne.
Im Tal gab es zugefrorene Pfützen, Eisblumen an Fenstern und die letzten bunten Herbtsfarben an noch belaubten Bäumen und den Lärchen.
Nachfolgend Bilder von gestern:

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Der Atlantik macht Druck

Abgesehen vom heutigen kurzen Zwischenhocheinfluss bleibt es bis über das Wochenende hinaus unbeständig und kühl. Niederschläge in Form von Schnee bis in manche Täler erwarte ich vor allem nach Westen zu.

Von Fr auf Sa werden mit einer Adriatiefentwicklung auch im äußersten O/SO Aufgleitniederschläge, die in der kühlen Luftmasse weit runter als Schnee fallen können, simuliert. Wenn die Okklusion mit ihrem NS-Feld nach N ausgreift, was aktuell von den Modellen noch unterschiedlich berechnet wird, dann sind auch in höheren Lagen des Wienerwaldes Schneefälle zu erwarten. Dies hängt von der weiteren Zugbahn des Tiefs ab.  

Nach dem Wochenende erreichen mit der bereits in meinen letzten Analysen angekündigten Zonalisierung der Zirkulation milde atlantische Luftmassen die Ostalpen und bringen vor allem im Bergland einen deutlich milderen Wetterabschnitt.
Die über Skandinavien, Sibirien und Russland lagernde Kaltluftmasse wird langsam in Richtung Kontinent abgedrängtl bleibt aber an der S/SW-Flanke eines Hochs über der Karasee in Reichweite (siehe Beitragsbild für 16.11.2016, Quelle meteociel.fr).  

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Winterprognose 2016/2017 – Die Kaltluft ist angerichtet!

Sibirien klirrt bereits vor Kälte und die Kaltluftmassen haben sich bereits bis Russland und Skandinavien ausgebreitet. Jetzt muss sich nur noch eine Wetterlage mit einem Zirkulationsmuster, die diese Kaltluft anzapft und zu den Alpen steuert, einstellen. 

Es ist wie beim Bergsteigen, wenn das Ziel bereits zum Greifen nahe ist. Aus der Ferne sieht alles sehr einfach aus. Mit der Annäherung erkenne ich erst die Tücken des Geländes mit allen Hindernissen. Dann kommt es oft auf das Wegeglück an, ob ich auf den Gipfel gelange, zur Umkehr gezwungen werde und einen neuen Anlauf von ganz vorne nehmen muss. Beim Wetter ist es die passende Wetterlage, die darüber entscheidet, ob die Kaltluft – die notwendige Zutat für Winterwetter – das betrachtete Ziel (die Alpen) erreicht.

Aus heutiger Sicht kann niemand verlässlich vorhersagen, ob wir in den Einfluss der Kaltluft gelangen.
Aus dem aktuellen Zustand von Einflussfaktoren in Atmosphäre, Ozeane, Landmassen und unseres Lieferanten aller Lebensenergie, der Sonne, und bekannten Gestzmäßigkeiten dieser Parameter werde ich in der nachfolgenden Analyse meine vorläufige Winterprognose erstellen.

Mit meiner ersten gedanklichen Annäherung an den bevorstehenden Winter in 09/2016  habe ich begonnen, die meines Erachtens wichtigsten Einflussfaktoren zu analysieren und soweit zu diesem Zeitpunkt bereits möglich zu bewerten. Nun sind weitere 6 Wochen vergangen und das Winterpuzzle nimmt langsam Kontur an.

Der Beitrag mit meiner erste Wintertrendanalyse gliedert sich wie folgt:

1. Profiklimamodelle
2. Wetterregeln
3. Analyse (klimatologischer) Einflussfaktoren
4. Aktueller atmosphärischer Zusatnd der NH
5. Resümee

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Der Winter kommt auf leisen Sohlen

Der Winter kommt auf leisen Sohlen, klopft kurz an, bringt den höheren Lagen reichlich Schnee, ehe sich der Atlantik mit milderen Luftmassen zu Wort meldet.

Die derzeitige GWL mit

– der aktuelle gestörte Zirkulation im polaren Bereich,
– der niedrigsten arktischen Eisausdehnung an einem Oktoberende,
– der enormen positiven Temperaturabweichung über der Arktis von 5 – 8 K,
– der stark gewachsenen Schneedecke über Sibirien mit ungewöhnlich großer Kaltluftansammlung (WACCy),
– dem heftigen Wintereinbruch und dem damit verbundenen Kaltluftvorstoß in Russland und Teilen Skandinaviens etc.

öffnen Tür und Tor für extreme Winterspekulationen.

Auch andere Rand- bzw. Einflussfaktoren sprechen eher für einen kalten Winter,  z.B. die geringe Sonnenaktivität, QBO……

Als Winterfreund komme ich ins Schwärmen bei der augenblicklichen Verteilung von Druckgebieten, den winterfreundlichen  Kaltluftmassenansammlungen über Sibirien und dem gestörten PW (Polarwirbel) mit der meridionalen Zirkulation auf der NH (Nördliche Hemisphäre).
Nur gebe ich zu bedenken, dass wir erst Anfang November haben und das Chaos der Atmosphäre noch für viele Überraschungen gut ist.  Die momentane GWL im Winter würde unser Gebiet mit Kaltluftmassen fluten, die sich aufgrund ihrer Trägheit nicht so schnell wieder ausräumen lassen.
Anfang November ist das jahreszeitlich bedingte Anwachsen der arktischen Eisausdehnung in den Polarnächten und die Abkühlung der Arktis allerdings noch voll im Gange, sodass  der PW langsam an Stärke gewinnen wird. Damit wird auch der wettersteuernde Jetstream über dem Atlantik zulegen und früher oder später die Zirkulation zonalisieren. Der Vorstoß milder atlantischer Luftmassen nach ME wird kommen und die Karten neu mischen. 

Über genauen Zeitpunkt, Dauer, Nachhaltigkeit ist es jetzt noch zu früh zu spekulieren.

Zu Denken gibt mir nach wie vor die Winterprognose des Klimamodells der amerikanischen NOAA. Wenn dies eintrifft, dürfen wir uns auf einen supermilden Winter einstellen. 
Statistisch spricht auch ein milder September  gefolgt von einem feuchtkalten Oktober für einen milden Winter.

Natürlich gibt es auch „Superwinter“, die wie aus dem Nichts kommen, sich an keine Regeln halten und bleiben.

Im Augenblick ist noch alles möglich und die Entwicklung des Strömungsmusters in den nächsten Wochen wird belastbarere Aussagen über den bevorstehenden Winter zulassen. 

Meine Winterprognose 2016/2017 (besser Wintertrendanalyse) macht Fortschritte, gibt mir aber noch viele Rätsel auf, die ich zumindest für mich lösen möchte, bevor ich sie veröffentliche. 

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